Der VfB Lübeck brachte am Nachmittag auch aus Hannover zählbares mit: Das 1:1-Unentschieden war das fünfte ungeschlagene Spiel in der Fremde in Folge (zwei Siege, drei Unentschieden) und auch dieser Punktgewinn war erneut hochverdient.
Denny Skwierczynski änderte seine Anfangsformation auf zwei Positionen: Zum einen kehrte Aleksander Nogovic in die Anfangself zurück und ersetzte Dennis Voß auf der rechten Verteidigerposition, außerdem war André Senger für Henrik Sirmais in der Startelf.
Auf dem Feld bekamen die 1300 Zuschauer eine intensiv geführte erste Halbzeit zu sehen. Zweikämpfe mit offenem Visier, durchaus sehenswerte Kombinationen, nur lange Zeit wenig Torchancen. Gefahr verbreitete zunächst nur Stefan Richter, der aus halblinker Position im Strafraum abzog, aber nur das Außennetz traf (26.).
Auf der anderen Seite ließ Can Tuna ein Pfund los, doch Toboll konnte den Ball abwehren, den Nachschuss von Valmir Sulejmani blockte Nogovic mit einer eingesprungenen Grätsche (33.). Die dickste Gelegenheit hatte allerdings Finn Thomas: Torhüter Marco Pinkernelle verlor außerhalb des Strafraums den Ball an Senger, der die Kugel mit Übersicht an den Fünfmeterraum flankte. Dort ließ Richter den Ball mit Übersicht zum besser postierten Finn Thomas passieren, der aus zwei Metern aber lediglich den einzigen zurückgeeilten Abwehrspieler (Blume) auf der Linie traf, nicht aber ins Tor (39.).
Die kalte Dusche bekamen die Grünweißen dann in der zweiten Minute der Nachspielzeit: Die erste Flanke von Mike Steven Bähre von der linken Angriffsseite, die Nogovic nicht verhindern konnte, köpfte Kapitän Roman Prokoph an dem chancenlosen Toboll vorbei ins Netz (45+2).
Der VfB zeigte sich davon aber unbeirrt, und spielte auch nach der Pause munter mit. In einer weiterhin intensiv geführten Partie gab es zwar lange Zeit keine weiteren Torgelegenheiten, dennoch war das Spiel gut anzusehen. In der 72. Minute war dann Sven Theißen zur Stelle, und hämmerte das Spielgerät aus 18 Metern halbhoch in die Maschen – Ausgleich!
Die mitgereisten Fans jubelten noch, da war der Ball schon wieder Richtung Hannover-Tor unterwegs, doch ein Roter klärte auf der Linie gegen Richter (73.). Zuviel für einige Fans auf den Rängen: Jubel, Provokationen, unübersichtliches Gerangel, lediglich ein Zaun trennte beide Fanlager. Der Schiedsrichter bat die Protagonisten in die Kabinen, bis sich die Lage auf den Rängen beruhigte. Nach etwa 10 Minuten ging es weiter und während der 96-Nachwuchs mit dem Punkt zufrieden schien, wollte der VfB mehr, doch Henrik Sirmais hatte Pech, als seine Hereingabe nach Marheineke-Vorarbeit vor dem Einschlag abgeblockt wurde.
So blieb es am Ende bei einem erneuten Unentschieden. Die Reaktionen der VfB-Akteure auf dem Rasen zeigten, dass man damit nicht ganz zufrieden war, Hannover hingegen konnte sich mit dem Punkt sehr gut arrangieren.
Am kommenden Freitag geht es auf der Lohmühle mit einem erneuten Flutlichtspiel weiter. Dann geht es gegen den VfR Neumünster, Anstoß ist um 19:30 Uhr.
Hannover 96 II: Pinkernelle – Blume, Surma, Tuna, Prokoph, Wilton, Rankovic, Bähre (68. Röcker), Sulejmani (71. Pläschke), Dierßen (81. Krottke), Schulze
VfB Lübeck: Toboll – Wehrendt, Theißen, Nogovic, Thomas, Meyer, Richter, Steinfeldt, Ladendorf (62. Suew), Marheineke, Senger (67. Sirmais)
Schiedsrichter: Müller
Zuschauer: 1.300
Gelbe Karten: Blume, Schulze – Marheineke, Richter, Wehrendt
Tore: 1:0 Prokoph (45+2), 1:1 Theißen (72.)
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