Die vierte Reise nach Rehden könnte für den VfB Lübeck die letzte sein: Der Ballsportverein aus dem Landkreis Diepholz steht derzeit als Drittletzter als sportlicher Absteiger neben Lupo Martini Wolfsburg und dem SV Eichede fest. Das sportliche Resümee fällt somit ernüchternd aus, ein paar Rechenspiele machen dennoch leichte Hoffnung auf ein sechstes Regionalligajahr.

Regionalliga-Gründungsmitglied klammert sich an den letzten Strohhalm

Der BSV SW Rehden zählt zu den Gründungsmitgliedern der 2012 gegründeten neuen Regionalliga Nord und war sicherlich ein Nutznießer des neuen, fünfgliedrigen Regionalligasystems. Als aktueller Drittletzter der Tabelle mit sechs Punkten Rückstand ist der Zug abgefahren – Rehden steht als Absteiger fest. Eine Hintertür bleibt offen: Din Aufstieg des SV Meppen und ein gleichzeitiger Klassenverbleib des SV Werder Bremen II würde die Anzahl der Regelabsteiger auf zwei verkleinern. Dann bliebe Rehden ähnlich wie Cloppenburg vor zwei Jahren in der Liga. Vorausgesetzt, man lässt sich von Lupo-Martini Wolfsburg, derzeit mit drei Punkten Rückstand Vorletzter, nicht noch überholen. Anders herum könnte der Abstieg allerdings auch schon besiegelt sein. Dann nämlich, wenn Meppen in den Aufstiegsspielen scheitert und in der Regionalliga verbleibt und Werder II absteigt. Dies wäre gleichbedeutend mit vier Absteigern.

 „Nichts ist beim BSV Rehden so sicher wie der nächste Rauswurf“

So eröffnete die Kreiszeitung Anfang April den zweiten Trainerwechsel in diesem Jahr. Mit dem 61-jährigen Wolfgang Schütte sitzt nach Stephan Ehlers (bis Anfang Oktober) und Stefan Stuckenberg nun bereits der dritte Trainer der laufenden Saison auf der Bank. Und zugleich der dreizehnte Trainer seit dem Regionalligaaufstieg. Umso überraschender, weil der BSV eigentlich beachtliche Erfolge feiern konnte. Allein fünf Jahre am Stück in der Regionalliga sind für einen Verein aus einer 1800-Seelen-Gemeinde nicht selbstverständlich. Zudem gelangen nach 2004 in den Jahren 2013 und 2014 zwei weitere Qualifikationen für den DFB-Pokal und zog einmal sogar das Traumlos Bayern München.

Nicht nur auf dem Trainerstuhl, auch in der Kaderplanung steckt wenig Kontinuität: 97 Spieler kamen seit dem Aufstieg in die Regionalliga 2012 neu dazu, 94 Akteure verließen den Verein in diesem Zeitfenster wieder. Dies dürfte Regionalligarekord sein. In jedem Jahr wurde der Kader gefühlt jeweils einmal auf links gedreht – allein im Laufe dieser Saison kamen in den Sommer- und Wintertransferfenstern 22 Spieler neu dazu, 20 Kicker gingen. Mit Viktor Pekrul, Michael Wessel und Danny Arend sind lediglich drei Spieler noch von 2012 dabei.

Zwischenhoch mit abruptem Ende

Das Hinspiel auf der Lohmühle war für den VfB im Rückblick das Ende aller Träume. Gegen das damalige Kellerkind war das 2:2-Unentschieden eher enttäuschend. Für die stark aufspielenden Rehdener hingegen fiel der Punktgewinn in die erfolgreichste Phase der Saison. Sowohl Drochtersen/Assel als auch den VfL Wolfsburg II konnte man in der Folgezeit noch bezwingen, mit 19 Punkten überwinterte man über dem Strich. Doch zahlreiche Transfers (acht Neuzugänge) wirbelten den gerade eingespielten Kader erneut durcheinander, es folgten zum Start ins neue Jahr drei Niederlagen bei 0:13 Toren. In der Rückrunde gelangen zwar noch Überraschungserfolge gegen Lüneburg und in Havelse (jeweils 1:0), drei Tore und vier Punkte in den letzten acht Spielen (darunter gegen die direkte Konkurrenz aus Wolfsburg, Hildesheim und Egestorf) sind unter dem Strich zu wenig.

Auch Boss Friedrich Schilling scheint sich mit dem Abstieg arrangiert zu haben. Nach der 0:1-Niederlage gegen Egestorf vor zwei Wochen strich er zunächst noch einmal die erfolgreichen letzten Jahre heraus um dann anzukündigen, in der Oberliga neu angreifen zu wollen. Bleibt abzuwarten, viele Transfers und Trainerwechsel für eine Rückkehr in die Regionalliga notwendig sind!

Gespielt wird…

…weiterhin in den Rehdener Waldsportstätten, die 4.350 Plätze (davon 350 Sitzplätze) fasst. Drei Mal war der VfB hier bereits zu Gast. Im ersten Jahr gewann der VfB das wertlose Pflicht-Freundschaftsspiel mit 5:3, nach dem Wiederaufstieg 2014 feierte man einen 2:0-Erfolg. Zu Beginn der vergangenen Saison gab es hingegen nichts zu holen: Bei der klaren 0:3-Niederlage sah Jonas Toboll zudem noch früh die Rote Karte.

Von Published On: 18. Mai 2017Kategorien: 1. Herren
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