Macher Harald Uhr und Trainer Daniel Jurgeleit setzen mit „ihrem“ ETSV Weiche Flensburg den Erfolgsweg auch in dieser Saison fort: 2010 trat Jurgeleit seinen Dienst an, führte den ETSV Weiche 2012 in die Regionalliga Nord und ins Endspiel um den SHFV-LOTTO-Pokal (2:4 n. V. auf der Lohmühle). Auf Platz sieben im Premierenjahr 2013 erfuhr die Fördestadt in den vergangenen beiden Jahren jeweils eine Steigerung: 2014 landete man auf dem sechsten Tabellenplatz (und erneut im Landespokal-Endspiel), in der vergangenen Spielzeit auf Platz fünf. Aktuell scheint es, dass auch in diesem Jahr wieder ein Schritt nach vorne gemacht werden könnte – Der zweite Platz nach zehn Spieltagen spiegelt eindrucksvoll die starke, kontinuierliche Arbeit an der dänischen Grenze wieder.
Anders als im vergangenen Jahr hat der ETSV Weiche einen bärenstarken Saisonstart hingelegt. Acht Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage bedeuten 25 Punkte in der Zwischenbilanz, mit 28:9 Toren stellt man die stärkste Offensive und die drittbeste Defensive der Liga. Vor allem auf der heimischen Anlage verwöhnte man die eigenen Zuschauer: 6:1 gegen Hildesheim, 4:0 gegen Drochtersen/Assel, 5:1 gegen den TSV Havelse und 3:0 gegen BSV Rehden – in Flensburg gab es für die Gastmannschaften bislang außer dicken Packungen nichts zu holen. Die zweiten Mannschaften vom Hamburger SV (3:2) und Eintracht Braunschweig (1:0) kamen zwar glimpflicher davon, an der makellosen Heimbilanz (sechs Siege in sechs Spielen) konnten sie aber auch nichts ändern.
Die einzige Saisonniederlage gab es bei Eintracht Norderstedt (1:2). Die liegt aber nun auch schon sieben Wochen zurück, so dass die Jurgeleit-Elf mit der Empfehlung von sechs Siegen in Folge nach Lübeck reist. Bleibt aus grünweißer Sicht die Hoffnung, dass die sieben auch am Freitag „verflixt“ ist.
In Person von Fiete Sykora zogen die Flensburger vor Saisonbeginn ein echtes Schwergewicht an Land: Der 32jährige kam vom Drittligisten Holstein Kiel in den Norden Schleswig Holsteins – und bringt die Erfahrung aus 78 Zweitligaspielen (für Osnabrück, Aue und Jena), 69 Drittligaspielen (Holstein Kiel) und zahlreichen Regionalligaeinsätzen mit. In der laufenden Spielzeit erzielte er zwei Tore in sechs Spielen.
Mit Benjamin Safo-Mensah, Ole Rathmann und Leon Pascal Kroiß fand Jurgeleit in der U19 des Hamburger SV passende Ergänzungen für seinen Kader, zudem wechselten Raphael Straub (Energie Cottbus II) und Josef Shirdel (zuletzt vereinslos, zuvor HSV II) nach Flensburg.
Insgesamt ist die Transferpolitik sinnbildlich für den Flensburger Weg: Mit Marc Böhnke, Jonas Walter, Patrick Thomsen und Matthias Hummel sind immer noch vier Spieler (und Leistungsträger) aus der SH-Liga-Zeit im Kader, zudem spielen Tim Wulff, die Ostermann-Zwillinge Hendrik und Jannick (seit 2012) sowie Ex-VfBer Nedim Hasanbegovic, Christian Jürgensen und Florian Meyer (seit 2013) mittlerweile über mehrere Jahre zusammen.
Die Bilanz des VfB gegen Weiche ist allerdings sehr positiv: Die Premiere im Pokal 2012 entschied der VfB durch einen Kraftakt in der Schlussphase für sich (4:2 n. V.), in der Regionalligasaison gewannen die Grünweißen das Hinspiel in Flensburg mit 1:0. Dies floss aufgrund der VfB-Insolvenz allerdings ebenso wenig in die Endwertung ein, wie das deutliche 5:1 im Rückspiel an der Lohmühle. Nach dem Wiederaufstieg des VfB endeten die beiden Spiele in der letzten Saison jeweils 1:1-Unentschieden.
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