Der krasseste Außenseiter in der Bundesligageschichte – Direkt nach dem sensationellen Aufstieg vor einem Jahr verpasste Trainer André Breitenreiter seinem Verein als eine Rolle, in der sich Trainer und Mannschaft in 34 Bundesligaspielen sichtlich wohl fühlten. Die Belohnung Klassenerhalt blieb dennoch aus: Eine tolle Hinrunde hatte der SCP gespielt, 19 Punkte erreicht und auf Platz zehn überwintert. Trotz eines schlechten Starts in die Rückrunde (fünf Punkte und 2:26 Tore aus zehn Spielen) hatte man bis zum letzten Spieltag gehofft, sich das „Endspiel“ gegen den direkten Konkurrenten VfB Stuttgart erarbeitet und stieg dennoch als Tabellenletzter nach nur einem Jahr in der Eliteliga wieder ab.

Vergessen, vorbei. Der SC Paderborn nimmt in der 2. Bundesliga einen neuen Anlauf mit einem neuen Trainer und runderneuertem Team. Neben Breitenreiter (FC Schalke 04) blieben auch Lukas Rupp (VfB Stuttgart), Mario Vrancic (Darmstadt 98) und Elias Kachunga (FC Ingolstadt) in der Beletage. Jens Wemmer (Panathinaikos Athen) und Alban Meha (Konyaspor) zog es ins Ausland, Christian Strohdieck (Fortuna Düsseldorf), Stefan Kutschke (1. FC Nürnberg) und Patrick Ziegler (1. FC Kaiserslautern) suchen bei künftigen Ligakonkurrenten ihr Glück, Tim Welker (Hessen Kassel), Marvin Ducksch (Borussia Dortmund II) und Daniel Lück (Energie Cottbus) stiegen freiwillig noch eine bzw. zwei Ligen weiter ab und Nico Burchert und Martin Amedick beendeten die Karriere.

Mehr als eine neue Elf musste der neue Trainer Markus Gellhaus innerhalb kürzester Zeit also zusammenstellen. Von der Insel kehrte Nick Proschwitz zurück, der bereits von 2011 bis 2012 33 Ligaspiele für Paderborn absolvierte und dabei 17 Tore erzielte. Nach den Stationen Hull City, FC Barnsley, FC Brentford und Coventry City trägt er in der neuen Saison ebenso das blauschwarze Trikot wie die sieben weiteren Neuzugänge Khaled Narey (Borussia Dortmund II), Marc Brasnic (Bayer Leverkusen), Marcel Ndjeng (Hertha BSC Berlin), Niklas Hoheneder (RB Leipzig), Sebastian Schonlau (SC Verl), Florian Ruck (TSG Hoffenheim II) und Daniel Heuer Fernandes (VfL Osnabrück).

Freuen dürfen sich die lübecker Fußballfreunde hingegen weiter auf bekannte Gesichter aus der vergangenen Bundesligasaison: Stammspieler wie Torhüter Lukas Kruse, der in der letzten Saison alle 34 Bundesligaspiele absolvierte, Uwe Hünemeier (32 Einsätze), Süleyman Koc (29) Marvin Bakalorz (29) oder Moritz Stoppelkamp (27), der gegen Hannover aus über 80 Metern ein Tor erzielte oder Srdjan Lakic, der nach seinem Wechsel von Kaiserslautern zum SCP in der letzten Winterpause alle 17 Rückrundenspiele bestritt, halten dem SCP auch nach dem Abstieg in Liga zwei die Treue.

Der Start in die neue Zweitligasaison verlief gemischt: Auf die 0:1-Heimniederlage gegen den VfL Bochum folgte ein 2:1-Auswärtserfolg bei Fortuna Düsseldorf.

 

Der SC Paderborn im DFB-Pokal

Der SC Paderborn und der DFB-Pokal – es ist nicht die größte Erfolgsgeschichte. Lediglich einmal drang Paderborn bis ins Achtelfinale vor. Nach Siegen gegen den Hamburger SV (4:2) und den MSV Duisburg (2:1) unterlag man 2005 dem SC Freiburg mit 3:6 im Elfmeterschießen. Allerdings hatte der Erstrundensieg einen faden Beigeschmack: Schiedsrichter der Partie war ein gewisser Robert Hoyzer, der später Wettmanipulation überführt wurde. Auch dieses Spiel war betroffen.

In der vergangenen Saison gab es in Leipzig das Aus in Runde eins (1:2 n. V.), vor zwei Jahren unterlag man in Runde 2 dem 1. FC Saarbrücken (1:2), 2013 war beim 1:3 in Bielefeld Schluss (erneut in Runde 1).

 

Historie: Positive VfB-Bilanz gegen Paderborn

Macht die Bilanz Hoffnung auf eine Pokal-Überraschung? Es ist schon etwas länger her, aber von 2001 bis 2005 gab es insgesamt vier Aufeinandertreffen des VfB Lübeck und des SC Paderborn auf Pflichtspielebene. Die Bilanz weist zwei Siege für den VfB, ein Unentschieden und einen Paderborn-Erfolg aus.

Erstmals trafen beide Vereine in der Saison 2001/2002 aufeinander: Auf der Lohmühle siegte der VfB in einer Partie, die aufgrund extrem starker Gewitter und sintflutartiger Regenfälle kurzzeitig unterbrochen werden musste, mit 3:2 (1:1), Ibrahim Türkmen drehte einen 1:2-Rückstand in der Schlussviertelstunde noch zu einem verdienten Erfolg. Das Rückspiel in Paderborn gewann der VfB mit 2:1, erneut war Türkmen erfolgreich (das zweite Tor erzielte Mustafa Turgut) – am Ende der Saison stieg der VfB in die 2. Bundesliga auf.

In der Saison 2004/2005 traf man letztmalig aufeinander: Auf der Lohmühle trennten sich beide Vereine 1:1-Unentschieden, das Rückspiel entschied Paderborn klar für sich (4:1). Am Ende dieser Spielzeit war es dann der SC Paderborn, der in die 2. Bundesliga aufsteigen durfte – der VfB landete mit einem Punkt Rückstand auf den heutigen Kontrahenten auf Platz drei.

Von Published On: 8. August 2015Kategorien: 1. Herren
Lohmühlen EURO für den VfB:

Der Lohmühlen EURO ist ein Aufschlag von 1 Euro auf jede Tageskarte im Sitz- und Stehplatzbereich. Er dient der Instandhaltung und Verbesserung des vereinseigenen Stadions Lohmühle und seiner gesamten Infrastruktur. Darüber hinaus kann auch mittels dieses Paypal-Buttons gespendet werden.

Teilen Sie diesen Artikel!

Ähnliche Beiträge

Neueste Beiträge

Termine

26. April 2024
  • Arminia Bielefeld - VfB Lübeck

    Herren | 3. Liga

    um 19:00
27. April 2024
  • MTSV Hohenwestedt - U23

    Herren | Oberliga Schleswig-Holstein

    um 15:00
3. Mai 2024
  • VfB Lübeck - MSV Duisburg

    Herren | 3. Liga

    um 19:00
5. Mai 2024
  • Eckernförder SV - U23

    Herren | Oberliga Schleswig-Holstein

    um 15:00
11. Mai 2024
  • SC Weiche Flensburg 08 II - U23

    Herren | Oberliga Schleswig-Holstein

    um 13:30
  • FC Ingolstadt 04 - VfB Lübeck

    Herren | 3. Liga

    um 14:00
18. Mai 2024
  • VfB Lübeck - Rot-Weiss Essen

    Herren | 3. Liga

    um 13:30

Spenden an den VfB Lübeck