Ja natürlich, es gibt sie noch, die rechnerische Chance auf den Klassenerhalt beim TSV Schilksee, nächster Flutlichtgegner des VfB am kommenden Freitag um 19:30 Uhr. Diese Rechenschieber zu bemühen, macht allerdings kaum noch einen Sinn: Bei gerade einmal drei Punkten aus 21 Spielen auf der Habenseite und somit 20 Punkten Rückstand bei noch 13 ausstehenden Spielen gibt sich auch in Schilksee kein Verantwortlicher oder Aktiver mehr einer Illusion hin. Im kommenden Jahr geht es in der Schleswig-Holstein-Liga wieder auf Punktejagd. Entsprechend laufen die Planungen an.
Drei Punkte holte Schilksee bislang, die allesamt auswärts: Beim HSV II am zweiten Spieltag, in Goslar und Ende Oktober in Cloppenburg – der letzte Punktgewinn bislang. Neben den deutlichen Pleiten daheim gegen Norderstedt zum Auftakt (0:5), gegen den amtierenden Spitzenreiter VfB Oldenburg (0:4) oder gegen den VfL Wolfsburg II (0:7) und den ETSV Weiche (0:5) gab es auch unglückliche Niederlagen: Zum Beispiel gegen Hannover 96 II am fünften Spieltag, als man bis in die Nachspielzeit hinein in Unterzahl ein 1:0 rettete, dann aber doch noch 1:2 verlor. Oder gegen Havelse, als die Führung bis zur 83. Minute hielt und es schließlich durch einen Treffer in der Nachspielzeit erneut 1:2 hieß.
Die Erwartungen waren sicherlich andere: Mit dem regionalligaerfahrenen Aufstiegstrainer Thorsten Gutzeit ging man ambitioniert an das Ziel Klassenerhalt, musste jedoch bereits im November erkennen, dass dieses Ziel nicht mehr zu erreichen ist. Schilksee und Gutzeit trennten sind in beiderseitigem Einvernehmen, der bisherige sportliche Leiter Frank Drews übernahm – und ging nach internen Querelen bereits nach einer Woche wieder. Matthias Losch, bis dahin verantwortlich für die U19 der SpVgg Eidertal Molfsee, wurde verpflichtet, wird aus beruflichen Gründen aber nur noch bis zum Saisonende bleiben. Dann soll der derzeitige Co-Trainer Stefan Lau die Verantwortung übernehmen.
Die vielen Ausfälle waren sicherlich ein Grund, warum die Fördekicker nicht ins Rollen kamen. Oliver Dreier, Patrick Dahmen und Gentian Durak sahen in dieser Saison schon den Roten Karton, bei Dreier kommt noch eine Ampelkarte hinzu. Diese bekam auch Jan-Niclas Bräunling schon zu sehen – und zwar doppelt. Mit insgesamt sechs Platzverweisen hält man auch in der Fairness-Tabelle einen Platz im Tabellenkeller.
Viele verletzungsbedingte Ausfälle machten ein Einspielen der Mannschaft nahezu unmöglich: Kjell Gonda, Hannes Schäfke, Tjark Gutzeit und Christian Sankowski fielen (fast) die gesamte Hinrunde aus. Aktuell muss Schilksee auch auf seinen herausragenden Torschützen verzichten. Timo Nath, der sieben der insgesamt 17 Schilkseer Tore erzielte, laboriert derzeit an einem Bänderriss im Sprunggelenk und wird frühestens im Mai auf den Rasen zurückkehren. Und dies auch nur für kurze Zeit: Nach zwei Jahren wird der 23jährige den Verein im Sommer verlassen und zum (wahrscheinlich) künftigen SH-Liga-Konkurrenten FC Kilia Kiel wechseln. Ihm werden zudem Oliver Dreier und Teyi Lawson-Body folgen.
Dem gegenüber stehen bereits zwei Neuzugänge: Der ehemalige Kropper Torjäger Finn Langkowski wechselt nach einem einjährigen Abstecher stadtintern von Holstein Kiel II nach Schilksee, vom Eckernförder SV kommt Marvin Smit in die Fördestadt.
Zurück in die laufende Saison: Kleine Ziele sollten die Schilkseeer noch verfolgen. Den ersten Saisonsieg zum Beispiel. Oder den bisherigen Minusrekord der Freien Turner aus Braunschweig aus der vergangenen Saison doch noch in Niedersachsen zu belassen. Dazu wären aber noch zehn Zähler notwendig. Ab der kommenden Woche darf der Aufsteiger gerne mit dem Sammeln anfangen.
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