Mit dem VfB Oldenburg gastiert am 6. Spieltag der Regionalliga Nord ein echter Traditionsverein auf der Lübecker Lohmühle. Die Niedersachsen kommen mit einer bewegenden Geschichte und mit einem guten Saisonstart im Gepäck in die Hansestadt.
Fünf Jahre lang gehörte der VfB Oldenburg der 2. Bundesliga an, 1992 schaffte man sogar den Sprung in die Aufstiegsrunde zur Bundesliga, an deren Ende jedoch ein Punkt gegenüber Bayer Uerdingen zum ganz großen Coup fehlte. Nur eine Saison später stieg man in die damalige drittklassige Oberliga Nord ab. 1996 gelang noch einmal für ein Jahr die Rückkehr in die zweithöchste deutsche Klasse, gemeinsam mit dem VfB Lübeck stieg man aber 1997 sofort wieder ab. Auch in Oldenburg durchlebte man eine Insolvenz, damit einhergehend war der sportliche Niedergang bis in die fünftklassige Niedersachenliga. 2007 gelang zwar der Wiederaufstieg, aufgrund der Ligenreform hatte der jedoch nur ein Jahr Bestand – 2008 bis 2012 war man erneut Fünftklassig. 2012 kehrte der VfB in die Regionalliga zurück und ist seitdem fester Bestandteil der vierthöchsten deutschen Spielklasse. Herausragend war dabei sicher die Saison 2013/14, die man als Tabellendritter abschloss. Im vergangenen Jahr musste man dagegen lange um den Klassenverbleib zittern (am 29. Spieltag hatte man gerade einmal zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz), lief am Ende mit 45 Punkten als Tabellenzehnter über die Ziellinie.
Ob in dieser Saison mehr geht? Nach einem Sieg zum Saisonauftakt gegen den aktuellen Tabellenführer Eintracht Braunschweig II (2:1) und einer deutlichen 1:4-Niederlage bei Hannover 96 II (nach einer 1:0-Pausenführung) gewannen die Oldenburger zwei der letzten drei Spiele gegen den TSV Havelse (4:0) und beim FC St. Pauli II (3:2) und sicherten sich zuletzt ein torloses Unentschieden gegen den BSV Rehden. Somit steht der VfB aktuell mit zehn Punkten und 10:7 Toren auf dem fünften Tabellenplatz.
In der Sommerpause gab es nur geringfügige Veränderungen im Kader des VfB. Mit Dominic Volkmer, Pascal Steinwender, Jannik Vollmer und Sotirios Kaissis stiegen gleich vier Akteure aus der eigenen A-Jugend auf, aus der Region kamen mit Thomas Celik (TP Uphusen), Ibrahim Temin (Kickers Wahnbek) und Kifuta (BSV SW Rehden) drei Spieler hinzu. Kifuta war bereits in der letzten Halbserie an den VfB ausgeliehen und wusste in den ersten Punktspielen mit drei Treffern (alle in der Partie gegen Havelse) bereits zu überzeugen. Mit Ivo Tomas (Hajduk Split), Kamen Hadzhiev (Lok. Sofia) und Antti Mäkijärvi (Ilves/Finnland) wurden zudem drei internationale Transfers getätigt.
Neun Spieler haben den VfB dagegen verlassen: Marcel Gottschling Mohamed Aidara zog es in die Dritte Liga zum FC Hansa Rostock bzw. Werder Bremen II, Torjäger Pierre Merkel (SV Elversberg), Christopher Braun (Wattenscheid 09) und Jonas Erwig-Drüppel (SC Verl) zog es zu Regionalligisten in den Westen bzw. Südwesten. Colin Heins und Shaun Minns schlossen sich den Oberligisten TuS Lingen und SSV Jeddeloh an. Stichwort Jeddeloh: Dorthin zog es auch den Ex-VfBer Kevin Samide. Der inzwischen 26jährige wechselte 2013 von Lübeck nach Oldenburg, spielte zuletzt aber in den Plänen von Trainer Predrag Uzelac keine Rolle mehr. Samide wurde nun bis zum Ende des Jahres an den SSV Jeddeloh ausgeliehen.
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