Die Domstadtelf – erstmals seit den 60er Jahren empfängt der VfB Lübeck den VfV Hildesheim wieder zu einem Pflichtspiel auf der Lohmühle. Damals standen VfB-Größen wie der heutige Ehrenspielführer Jürgen Brinckmann oder Manfred Bomke für Grünweiß auf dem Platz. Der letzte Vergleich im September 1964 endete 2:2-Unentschieden, das Rückspiel in Hildesheim ging gar mit 0:4 verloren.

Besser lief es fast 50 Jahre später: Im Hinspiel der laufenden Saison gewann der VfB beim Aufsteiger durch Tore von André Senger, Moritz Marheineke und Stefan Richter mit 3:1. Für den gebürtigen Hildesheimer Moritz Marheineke war es zudem eine Reise zurück in die Heimat.

Auf der anderen Seite stehen zwei Spieler im Kader, die im Verlauf ihrer Karriere bereits an der Lohmühle kickten: Der eine ist Torhüter Timmi Frommer, der für den VfB in der U17 und U19 auflief. Der im Dezember 2009 erfolgte Wechsel zu Holstein Kiel war der Beginn einer neun Stationen (in sechs Jahren) umfassenden Transferhistorie. In der aktuellen Regionalligasaison kam der 22jährige bislang nicht zum Einsatz.

Nur ein Jahr älter aber in Lübeck wesentlich bekannter ist der gebürtige Hildesheimer Dominic Hartmann. Er kam im Juli 2011 aus dem Nachwuchs von Hannover 96 an die Trave und ging zwei Jahre später zurück in die Heimat. Beim VfV schaffte er in der vergangenen Saison als Kapitän den Aufstieg in die Regionalliga und zählt dort mit 89 Einsätzen und 22 Toren in zwei Jahren zur festen Größe.

Die Mannschaft von Trainer Jürgen Stoffregen startete mit einem beeindruckenden 4:1 gegen den FC St. Pauli II vor einer noch beeindruckenden Kulisse von 4500 Zuschauern in die Saison. Hartmann erzielte dabei übrigens drei Treffer. Über die gesamte Saison stehen die Hildesheimer wie eine Eins hinter ihrem Verein: Mit fast 1400 Zuschauern im Schnitt hat der Aufsteiger hinter dem VfB Oldenburg die beste Zuschauerbilanz der Regionalliga Nord – noch vor dem SV Meppen und unserem VfB.

Kein Verein hatte im Herbst mehr Spielausfälle zu beklagen als der VfV Hildesheim und so überwinterte man mit 14 Punkten aus gerade einmal 16 Spielen auf einem Abstiegsplatz. Weitere Spielausfälle und entsprechend viele Nachholspiele verfolgen die Hildesheimer bis zum heutigen Tage.  Ausgerechnet die Hildesheimer waren am 1. Mai dann auch noch betroffen, als Hannovers Nachwuchstalent Niklas Feierabend in der Nacht vor dem Spiel bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam und die Partie der Hannoveraner in Hildesheim aufgrund dieses tragischen Unfalls abgesagt werden musste.

Somit kommen die Hildesheimer in den seltenen und äußerst zweifelhaften Genuss, sechs Punktspielen innerhalb von zwei Wochen und dazu noch eine englische Woche zum Saisonabschluss zu bestreiten. Nach dem heutigen Gastspiel auf der Lohmühle geht es am Mittwoch bereits gegen Hannover weiter.

Erfolgreichster Torschütze der Niedersachsen ist Dominic Hartmann mit neun Treffern, direkt gefolgt von Omar Fahmy, der acht Mal traf. Um das Ziel „100 % Klassenerhalt“ zu verwirklichen, wurden die Verantwortlichen im Winter noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv und bedienten sich beim großen Nachbarn Hannover 96: Louis Diedrich kam aus der U19, Niklas Teichgräber gehörte sogar dem Bundesligakader an und wurde ausgeliehen. Der zuletzt vereinslose Yannik Schulze, immerhin dreifacher U16- und U17-Nationalspieler, gehörte ebenfalls sieben Jahre den Roten an. Nur Garrit Golombek wurde vom VfL Wolfsburg ausgebildet und stand danach in 88 Regionalligaspielen für den Goslarer SC auf dem Platz, in denen er 15 Treffer erzielte. In Hildesheim konnte er in der Rückrunde bislang zwei Tore erzielen.

Apropos Rückrunde: Der Aufsteiger startete bärenstark ins Jahr 2016 und blieb bis Mitte April in zehn Spielen ungeschlagen, der Grundstein für die Mission Klassenerhalt. Nachdem zuletzt jedoch fünf Spiele ohne Sieg und ohne eigenes erzieltes Tor folgten, wurden die Sorgenfalten in den Gesichtern der Verantwortlichen wieder größer. Seit Samstag sind die Gesichtszüge wieder entspannt: Auf den eigenen 2:1-Sieg in Havelse folgten der Nicht-Abstieg der Bremer und die Goslarer Niederlage. Genau wie der VfB ist auch Hildesheim ein weiteres Jahr in der Regionalliga Nord nicht mehr zu nehmen.

Von Published On: 15. Mai 2016Kategorien: 1. Herren
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