Die Freien Turner gaben Meisterschaft noch aus den Händen

Sechs Punkte Vorsprung nach der Hinrunde – die Freie Turnerschaft, kurz FT, aus Braunschweig führte die Niedersachsenliga mit 38 Zählern an, zwölf Siege konnten in 15 Partien errungen werden, dem gegenüber steht nur eine Niederlage. Doch diese Erfolgswelle konnte die Mannschaft von Trainer Uwe Walther, immerhin im letzten Sommer erst in die Niedersachsenliga aufgestiegen, nicht ins neue Jahr retten: Nur noch sechs Siege konnte die FT erringen, dagegen stehen aber vier Unentschieden und fünf Niederlagen. Zum Saisonabschluss gab es gegen den insolventen Drittletzten Göttingen 05 am vergangenen Wochenende eine 0:1-Heimniederlage.

Bereits eine Woche zuvor musste man sich beim abstiegsgefährdeten VfL Oldenburg eine empfindliche Pleite abholen: Ein Gegentor in der 90. Minute besiegelte die 1:2-Niederlage und damit verbunden die Hoffnungen auf den direkten Aufstieg in die Regionalliga Nord. Diesen sicherte sich nun der Lüneburger SK, der die Meisterschaft mit sechs Punkten Vorsprung einfuhr. Anders als in Schleswig Holstein, Hamburg oder Bremen steigt in Niedersachsen der Meister direkt auf, der Tabellenzweite spielt eine Relegation.

Aber: Die Braunschweiger wussten nicht nur in der Hinrunde sondern auch im Landespokal zu überraschen. Dort kegelte die Walther-Elf nämlich den Regionalligisten VfB Oldenburg aus dem Halbfinale und qualifizierte sich dadurch für das Endspiel und den DFB Pokal. Auch hier gibt es im Vergleich zu den anderen nördlichen Landesverbänden einen Unterschied: Beide Finalisten sind bereits im DFB Pokal dabei. Das Finale sollte übrigens am gestrigen Mittwoch (gegen BSV Schwarz-Weiß Rehden) stattfinden, fiel aber aufgrund starker Regenfälle sprichwörtlich ins Wasser.

Die Torjägerkrone sicherte sich in Niedersachsen ein Freier Turner an: Philipp Stucki traf bislang 19 Mal. Außerdem ist die FT Braunschweig in der Niedersachsenliga die zweitstärkste Auswärtsmannschaft. Die Niederlage in Oldenburg war erst die Zweite in der Fremde in der gesamten Saison, 31 Punkte konnte man insgesamt einfahren.

Eine bewegende Historie liegt hinter den Freien Turnern: Gleich drei Mal wurde dieser Verein gegründet, erstmals 1903. 30 Jahre später übernahm sich der Verein finanziell beim Bau der eigenen Sportanlage, so dass am 7. Januar 1933 die bittere Konsequenz lautete: Streichung aus dem Vereinsregister. Dem zwei Wochen später gegründete Nachfolgeverein „Freier Sportverein“ wurde am 30. März 1933 durch die Hitler-Schergen ein jähes Ende bereitet, die Fußballer flüchteten zum SC Leu, der Sportpark wurde zur „SA-Kampfbahn“. Nach dem Krieg nahmen die Freien Turner dann einen weiteren Anlauf, der bis heute Bestand hat.

Von Published On: 29. Mai 2014Kategorien: Allgemein
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