Der 19.10.2007 spukte vielen eingefleischten VfBern in diesen Tagen durch die Köpfe. An gleicher Stelle wie heute war damals die Zweite des VfB zum Derby bei der ersten Mannschaft von Holstein Kiel zu Gast und siegte sensationell mit 2:0. Heute waren die Vorzeichen umgekehrt, Holstein II empfing diesmal VfB I. Die Angst, erneut eine Sensation zu erleben, nahm unsere Mannschaft seinen rund 300 Anhängern im Kieler Holsteinstadion sehr schnell und siegte am Ende hochverdient mit 3:0 (0:0).

Der VfB brauchte zwar ein wenig Zeit, um in diese Partie zu finden, dennoch hatte man nie ernsthaft das Gefühl, dass hier und heute etwas anbrennen würde. Zu souverän agierte die VfB-Defensive, zu konzentriert war insgesamt die Mannschaftsleistung.

Die erste gute Offensivkombination hatte der VfB in der zehnten Minute, als sich Andre Senger und Henrik Sirmais per Doppelpass durch die gegnerische Abwehr spielten und immerhin die erste Ecke herausholten. Beide Mannschaften taten sich schwer, in der ersten halben Stunde ein vernünftiges Spiel aufzuziehen, die rund 500 Zuschauer bekamen viele Zweikämpfe und manche Nickligkeiten zu sehen. Eine davon leistete sich Torhüter Strähle, der gegen Marheineke eine “Watsch´n” verteilte, aber nur gelb sah (38.). Eine weitere schmerzhafte Aktion bekam Nils Lange zu spüren. Ein Schlag auf den Hinterkopf bedeute für ihn das vorzeitige Aus (39.).

Die erste richtig gute Gelegenheit hatte Lange auf dem Platz aber noch live mit ansehen dürfen, als Senger über links davon eilte und in den Strafraum zog. Seinen Schlenzer an Strähle vorbei ins lange Eck erahnte der Keeper jedoch und so konnte er im letzten Moment per Fußabwehr klären (26.).

Die Hausherren kamen kurz nach dem Seitenwechsel zur ersten echten Torgelegenheit. Doran Toksöz donnerte einen Freistoß von der Strafraumgrenze zunächst in die Mauer, den gefährlichen Nachschuss konnte ein grünes Abwehrbein in höchster Not klären (47.).

Danach nahm der VfB wieder das Heft in die Hand, immer wieder ging es über die linke Angriffsseite, immer wieder ging es über Andre Senger: So auch in der 52. Minute, als er ein Richter-Tor vorbereitete, dies jedoch von Schiedsrichter Henning Deeg keine Anerkennung fand. Er wollte ein Handspiel des VfB-Torjägers gesehen haben.

Knapp zehn Minuten später dann die Erlösung, als Henrik Sirmais eine Konfusion im Kieler Strafraum zu seinen Gunsten ausnutzte und per Kopf das 1:0 erzielte (61.). Sein anschließender Jubellauf in die Kurve wurde mit gelb bestraft.

Der VfB zog sich nun etwas zurück, blieb aber bei Kontern stets brandgefährlich. Einer davon fand in der 77. Minute seinen erfolgreichen Abschluss: Der eingewechselte Alessandro Gottschalk erkämpfte sich das Leder in der eigenen Hälfte, trieb den Ball noch ein paar Meter durch das Mittelfeld und schickte dann Richter auf die Reise. Dieser bediente Tomek Pauer, der widerum frei vor dem Torhüter stehend noch einmal mit Übersicht quer zurück auf Richter legte. Direkt wuchtete Richter das Leder zur 2:0-Vorentscheidung in die Maschen (77.).

Den berühmten Deckel endgültig drauf machte Richter in der 85. Minute mit einem trockenen Schuss ins linke untere Eck aus rund 20 Metern – 3:0. Holstein hatte dem nur noch eine Schusschance von Timo Nath entgegen zu setzen, der Ball ging aber am langen Pfosten vorbei (83.).

Der VfB konnte seine Erfolgsserie somit auf sechs Siege in Serie ausbauen. Am kommenden Freitagabend wartet auf der Lohmühle der TSV Altenholz auf die Grünweißen. Ein echtes Spitzenspiel, denn die Altenholzer gewannen ihr Spiel heute gegen Husum ebenfalls klar mit 6:3 und sind aktuell Tabellendritter. Anstoß ist um 19:30 Uhr.

Holstein Kiel II: Strähle, Urban, Schubert (68. Michaelis), Bräunling, Warncke, Acer, Degener (46. Gutzeit), Nath, Toksöz, Müller, Guder

VfB Lübeck: Toboll, Knechtel, Wehrendt, Nogovic, Voß (86. Roelfs), Sirmais (66. Gottschalk), Senger, Richter, Lange (39. Pauer), Steinfeldt, Marheineke

Schiedsrichter: Henning Deeg

Tore: 0:1 Sirmais (61.), 0:2 Richter (77.), 0:3 Richter (85.)

Gelbe Karten: Strähle, Toksöz – Wehrendt, Sirmais

Von Published On: 24. August 2013Kategorien: Archiv
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