Eine äußerst ärgerliche, aber am Ende nicht unverdiente 1:2 (0:0)-Heimniederlage gegen den FC Viktoria Köln hat die Situation für unsere Mannschaft im Abstiegskampf der 3. Liga am Samstag wieder verschärft. In einem über weite Strecken wenig attraktiven Fußballspiel schlugen sich die Grün-Weißen durch viel zu leichte Gegentreffer auch ein Stück weit selbst.

Trainer Rolf Landerl hatte nach dem erfolgreichen, aber auch kräftezehrenden Spiel nur 67 Stunden zuvor gegen Hansa Rostock (1:0) zwei Veränderungen in der Mannschaft vorgenommen und Sebastian Hertner (für Elsamed Ramaj) sowie Soufian Benyamina (für Cyrill Akono) von Beginn an aufgeboten. Taktisch setzte er erneut auf eine 4-4-2-Grundordung.

Aus dieser Formation heraus gelang es in der ersten Halbzeit, den als spielstark bekannten Kölnern kaum eine Möglichkeit zu lassen. Die defensiv überzeugenden Grün-Weißen verdichteten die Räume vor dem eigenen Strafraum gut, sodass die Viktoria zwar erkennbare Ballbesitzvorteile hatte, aber zu keinem einzigen nennenswerten Torabschluss in der ersten Halbzeit kam. Nach vorne ging allerdings auch bei den Grün-Weißen nur relativ wenig. Mehr als Halbchancen kamen aus den Umschaltmomenten, auf die der VfB lauerte, nicht heraus. Am besten gelang das noch nach einem Ballgewinn von Mirko Boland, der Benyamina in Szene setzte, der aber nur das Außennetz traf (9.). Die gefährlichste Aktion war letztlich aber noch ein Fernschuss von Boland, der aus 25 Metern stramm abzog, aber an Sebastian Mielitz zwischen den Kölner Pfosten scheiterte (30.). Ansonsten waren Höhepunkte vor beiden Toren rar gesät.

Das änderte sich sofort mit dem Anstoß zur zweiten Hälfte, den die Viktoria hatte. Es war dabei eine Mischung aus glücklichen Fügungen, Lübecker Unaufmerksamkeiten und Kölner Qualität, dass es bereits elf Sekunden nach Beginn der zweiten Hälfte 0:1 hieß. Pascal Steinwender wurde nach dem Anstoß angeschossen, Jeremias Lorch verlängerte den Abpraller per Kopf, Timmy Thiele bediente Lucas Cueto, der zwei Lübecker aussteigen ließ und mit einem platzierten Schuss aus 14 Metern genau ins rechte Eck traf (46.). Dieser Gegentreffer hinterließ Wirkung beim VfB, der fortan nicht mehr die defensive Souveränität der ersten Hälfte ausstrahlte und bei allem erkennbaren Bemühen auch keine Durchschlagskraft ins eigene Offensivspiel brachte. Die besseren Offensivaktionen hatten nun die Kölner, die weiter feldüberlegen wirkten. Simon Handle hatte zwei gute Toraktionen aus der Distanz – beim ersten Mal klärte Lukas Raeder stark zur Ecke (58.), der zweite Ball strich über das Tor (62.). Zudem scheiterte Mike Wunderlich mit seiner Möglichkeit ebenfalls an Raeder (70.). Vom VfB verbreitete erst ein 18-Meter-Schuss des eingewechselten Thorben Deters wieder einen Hauch von Torgefahr, strich aber links vorbei (71.). Nach der anschließenden Boland-Ecke köpfte Tommy Grupe den Ball knapp vorbei (72.).

Auf der Gegenseite baute der VfB den Gegner auf. Ein einfacher Ballverlust brachte Marcel Risse im Strafraum in Schussposition, doch die Kugel strich links vorbei (73.). Wenige Sekunden später schafften es die Grün-Weißen nicht, sich bei einem Abstoß spielerisch zu befreien, der Ball ging auf einfachste Weise im Strafraum verloren. Risse bediente Wunderlich, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum 0:2 einschoss (73.).

Der VfB zeigte aber Moral und arbeitete sich aus dieser schwachen Phase wieder heraus. Eine gute Hereingabe von Yannick Deichmann von der rechten Seite lenkte Cyrill Akono mit der Fußspitze vorbei an Mielitz zum 1:2 ins Netz (78.). Und nun war die Partie wieder spannend. Akonos Flanke von der linken Seite fand den  Kopf von Deichmann, doch Viktorias Maximilian Rossmann lenkte den Ball kurz vor der Linie per Kopf zur Ecke (80.). In der Schlussphase drückte der VfB noch einmal, erarbeitete sich noch ein paar Szenen rund um den Strafraum. Doch nur die letzte Aktion hätte fast noch den Ausgleich gebracht, als Grupe sein Bein in einen Zehir-Schuss hielt – doch Mielitz parierte den abgefälschten Schuss (90./+4).

So stand am Ende Enttäuschung allen Grün-Weißen ins Gesicht geschrieben. Die Euphorie des Sieges vom Mittwoch konnte nicht eine Woche weiter transportiert werden. Doch bereits am kommenden Freitag in Lotte gegen den KFC Uerdingen steht die nächste wegweisende Partie im Kampf um den Klassenerhalt auf dem Programm.

 

VfB Lübeck: Raeder – Chana (62. Deters), Malone, Grupe, Rieble – Deichmann, Okungbowa (68. Zehir), Boland (87. Thiel), Hertner (62. Ramaj) – Steinwender, Benyamina (68. Akono).

Viktoria Köln: Mielitz – Handle, Schultz, Rossmann, Holthaus – Klefisch, Lorch (86. Hajrovic) – Risse, Wunderlich, Cueto – Thiele (88. Bunjaku).

SR: Lukas Benen (Nordhorn).

Zuschauer: keine.

Tore: 0:1 Cueto (46.), 0:2 Wunderlich (73.), 1:2 Akono (78.).

Gelbe Karte: Hajrovic.

 

Fotos: Agentur 54 Grad

Von Published On: 6. März 2021Kategorien: 1. Herren
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