Der VfB Lübeck hat sich mit einem eindrucksvollen Heimsieg den nächsten Dreier gesichert. Gegen die Zweitvertretung des SV Werder Bremen gab es vor der Saisonrekordkulisse von 2412 Fans einen völlig verdienten 3:1-Erfolg.

Ausgangslage

Heimstärkstes Team gegen zweitstärkstes Auswärtsteam; Aufstiegsaspirant gegen Drittligaabsteiger und ebenfalls ernsthafter Kandidat auf die Meisterschaft; Tabellenzweiter gegen Fünfter – sämtliche Statistiken versprachen ein Topspiel am Freitagabend auf der Lohmühle. Daran änderte auch nichts, dass der VfB aus den letzten beiden Spielen trotz ansprechender Leistungen nur einen Punkt holte. Werders Zweite hatte aufgrund vieler Länderspielabstellungen zuletzt spielfrei. Der letzte Auftritt in der Regionalliga Nord, ein 1:0-Erfolg daheim gegen Germania-Egestorf, lag somit schon zwei Wochen zurück.

Aufstellung

Beim VfB kehrte Dennis Hoins nach überstandener Grippe in die Startelf zurück und ersetzte Cemal Sezer, außerdem übernahm Marvin Thiel die Position von Kresimir Matovina auf der linken Seite. In der Dreierkette übernahm Aleksandar Nogovic ein weiteres Mal die Position des für zwei Spiele gesperrten Tim Weißmann, im Tor genoss erneut Kevin Tittel das Vertrauen des Trainers.

Highlights

Auf dem Rasen ging es gleich ans Eingemachte. Intensive Zweikampfführung, kein großes Abtasten, volle Kraft voraus auf beiden Seiten. Und so war es nicht verwunderlich, dass bereits nach sieben Minuten der Ball erstmals im Gästetor zappelte. Doch Arslans wunderschöner Heber über Dos Santos Haesler hinweg fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung.  Daher war es den Gästen vorbehalten, erstmals zu jubeln. Nach einem weiten Ball setzte sich Ronstadt im Kopfballduell gegen Marvin Thiel entscheidend durch, Jonah Osbabutey war Nutznießer und ließ Tittel keinerlei Abwehrchance. Erneut eine kalte Dusche für den VfB (10.).

Doch der VfB zeigte sich nicht beeindruckt und unterstrich seine mentale Stärke in dieser Saison. Halke mit eminent wichtiger Balleroberung, Vorwärtsgang, Hoins nach schöner Kombination über rechts flach vors Tor, wo Felix Beijmo das Spielberät mit bestem Slapstick über die eigene Linie beförderte – Ausgleich (12.). Spätestens jetzt war das Freitagabend-Lohmühlen-Flair erwacht, 2412 Fans trieben ihre in rot gekleideten Grün-Weißen nach vorne, sahen dabei aber vielmehr Nickligkeiten, kleine und größere Fouls und den einen oder anderen Disput zwischen den Trainerbänken. Drei Gelbe Karten auf Bremer und zwei auf Lübecker Seite sowie ein Tribünenplatz für den Gästetrainer waren die Bilanz des ersten Durchgangs. Sportlich verpasste Florian Riedel kurz vor der Pause möglicherweise eine dicke Chance zur Führung, als er, anstatt aus vielversprechender Position selbst abzuziehen noch einmal quer passte (45.).

Nach dem Seitenwechsel und kurzzeitigem Abtasten war es erneut Dennis Hoins, der auf Arslan passte. Dieser schüttelte seinen Gegenspieler mit einer kurzen Drehung ab und vollendete mit links aus 16 Metern ins rechte untere Eck zur 2:1-Führung (50.). Die Vorentscheidung folgte neun Minuten später: Nach einer Flanke von rechts setzte sich Arslan im Luftduell durch und köpfte genau auf den Fuß von Dennis Hoins, der mit einem wuchtigen Rechtsschuss den Weg am Torhüter vorbei ins Tor fand – 3:1 (59.).

Zum Zunge schnalzen war der Angriff weitere sechs Minuten später: Mende mit einem Zuckerpass in den Lauf von Deichmann, der allerdings selbst den Abschluss suchte und nicht den völlig freistehenden Franziskus bediente – ärgerlich (65.).

Die Chance, die Partie noch einmal offen zu gestalten, bot sich den Bremern kurz darauf, als Mbom völlig frei zum Abschluss kam, Nogovic aber im Verbund mit Tittel schlimmeres verhindern konnte (67.) oder Schumacher ebenfalls über rechts durchgebrochen war und freistehend den Abschluss suchte, den langen Pfosten aber knapp verpasste (77.). Dazwischen bot sich allerdings auch auf der anderen Seite die Chance auf endgültige Entscheidung, als Franziskus mit sehr viel Übersicht den kurz zuvor eingewechselten Matovina bediente, der aber ebenfalls viel zu uneigennützig den Querpass zum Gegner spielte, anstatt aus spitzem Winkel selbst den Abschluss zu suchen (72.).

Fazit: So blieb es am Ende beim verdienten siebten Lübecker Heimsieg, der aufgrund der Möglichkeiten auf beiden Seiten durchaus auch 4:2 oder 5:3 hätte ausfallen können.

Besonderheiten

Schwarze Trikots hatte Werder Bremen im Vorfeld angekündigt, am Ende war dann doch zu viel grün im Jersey. Der VfB wich freundlicherweise auf seine roten Ausweichtrikots aus und lieh dem Bremer Torwart, der selbst nur rote Klamotten in der Tasche hatte, grüne Stutzen und weiße Hosen.

So geht´s weiter…

Nach der Jahreshauptversammlung am Mittwoch (19 Uhr) geht es am Freitagabend erneut mit einem Heimspiel weiter. Dann ist mit SC Weiche Flensburg 08 der nächste Titelkandidat auf der Lohmühle zu Gast.

Das Spiel im Stenogramm:

VfB Lübeck: Tittel – Halke, Grupe, Nogovic – Riedel, Deichmann, Mende, Arslan (90. Löffler), Thiel – Franziskus (86. Richter), Hoins (69. Matovina),

Werder Bremen: Dos Santos Haesler – Ronstadt (63. Young), Groß, Schumacher, Plautz (85. von den Berg), Rieckmann, Wagner, Mbom, (72. Dietz), Jacobsen, Osabutey, Beijmo

Schiedsrichter: Marius Schlüwe

Tore: 0:1 Osabutey (10.), 1:1 Beijmo (13./ET), 2:1 Arslan (50.), 3:1 Hoins (59.)

Gelbe Karten: Arslan, Grupe, Franziskus, Matovina – Ronstadt, Osabutey, Groß, Plautz, Mbom

 

 

Von Published On: 20. Oktober 2018Kategorien: 1. Herren
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