Nach dem vierten Spieltag lässt sich über die Aussagekraft einer Tabelle streiten. In jedem Fall ist sie zumindest aus Lübscher Sicht eine schöne Momentaufnahme und vor allem Balsam auf die geschundene Pokalseele. Nach dem 4:0 (1:0)-Auswärtserfolg beim Heider SV ist dem VfB Lübeck nämlich am Mittwochabend der Sprung an die Tabellenspitze gelungen.

Die Ausgangslage

Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen kaum sein können. Der VfB war mit drei Siegen in diese Regionalligasaison gestartet, der Aufsteiger aus Dithmarschen musste sich hingegen in allen drei Regionalligaspielen geschlagen geben und bekam vor allem in der Fremde die raue Regionalligaluft zu spüren. Mit 1:5 beim HSV II und 1:6 in Norderstedt waren die Ergebnisse mehr als deutlich. Im heimischen Stadion an der Meldorfer Straße hatte es die U23 des SV Werder Bremen vor rund 2.300 Zuschauern beim 1:0-Erfolg hingegen deutlich schwerer. Auch heute sollten wieder reichlich Zuschauer den Weg ins Stadion finden – 2.533 waren es am Ende.

Die Aufstellungen

Im Vergleich zum Spiel gegen den FC St. Pauli tauschte Rolf Landerl auf fünf Positionen. Dongsu Kim, Sven Mende, Sören Lippert, Marcel Schelle und Kresimir Matovina fanden den Weg in die Startelf und ersetzten Tim Weißmann, Daniel Halke, Yannick Deichmann, Marvin Thiel und Dennis Hoins. Letzterer war aufgrund einer Muskelverhärtung gar nicht im Kader, auch Daniel Halke fehlte. Weißmann, Deichmann und Thiel nahmen zunächst auf der Bank Platz.

Die Highlights

Der VfB ging die Partie zunächst einmal mit ein wenig Zurückhaltung an. Nach den 120 kräftezehrenden Pokalminuten mit anschließendem Elfmeterschießen ließen die in rot gekleideten Grün-Weißen zunächst einmal die Hausherren kommen. Und die waren auch sichtlich bemüht, den VfB früh unter Druck zu setzen, allein an der Umsetzung haperte es. Gefährlich wurde es fürs Lübecker Tor eigentlich nur durch Unachtsamkeiten der eigenen Hintermannschaft. Florian Riedel leistete sich in der sechsten Minute eine solche, doch die daraus resultierende gute Möglichkeit des Heiders Alex Hardock landete weit neben dem Tor (6.). Eine weitere Flanke, von Raeder ein wenig unterschätzt, kam am langen Pfosten runter – ein Angreifer mit Torjägerinstinkt fehlte allerdings (27.). Kurz vor Spielende hätte Heides Schröder mehr aus der Gelegenheit, die sich ihm bot, als er nach einer Ecke den Ball an der Fünfmeter-Grenze auf den Fuß bekam, machen müssen – doch er drosch den Ball über den Fangzaun hinweg in Richtung Vereinsheim (81.). Kurz um: Ernsthaft sein Können unter Beweis stellen musste Lukas Raeder im VfB-Tor an diesem Abend nicht, zu harmlos war der Aufsteiger in der Offensive.

Auf der anderen Seite wurde Torben Franzenburg schon häufiger auf die Probe gestellt. In der 22. Minute hatte er zunächst Glück, als Ahmet Arslan aus 30 Metern abzog, er den Ball aber nur nach vorne abwehren konnte. Patrick Hobsch war Empfänger des Spielgeräts, brachte es aber im eins gegen eins nicht an Franzenburg vorbei ins Netz, sondern über den Querbalken (22.). Nach einer guten halben Stunde flankte Riedel gefährlich vor das Tor, doch sowohl Arslan als auch Matovina verpassten (33.).

Drei Minuten später klingelte es erstmals im Heider Tor: Arslan bekam den Ball nach Riedel-Zuspiel und traf aus der Drehung am Torwart vorbei ins lange Eck zur 1:0-Führung (36.).

Nach dem Seitenwechsel schwanden die Kräfte bei den Heidern zusehends. Riedel verpasste mit einem guten Abschluss noch das Tor (59.), Matovina machte es hingegen besser und besorgte in der 65. Minute die Vorentscheidung zum 2:0 (65.). Und auch Arslan sollte noch einmal nachlegen. Konnte Franzenburg seinen Schlenzer aufs lange Eck in der der 72. Minute noch entschärfen, war er nur eine Minute später chancenlos – 3:0 (73.).

Drei Minuten vor dem Abpfiff konterten die Grün-Weißen noch einmal mustergültig, Mende schloss am Ende erfolgreich zum umjubelten 4:0 ab (87.).

Das Fazit

Der VfB fuhr in diesem vor allem nach dem Pokalaus mental so schwierigen Spiel verdientermaßen drei Punkte ein. Die Gastgeber gaben im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr Bestes. Der Rahmen jedoch, und das dürfte keine Überraschung sein, scheint sehr klein zu sein. Dennoch macht Regionalliga-Fußball in einem traditionsreichen Stadion mit anständiger Kulisse losgelöst vom Ergebnis einfach Spaß. Danke Heide, dass ihr das Abenteuer Regionalliga wagt und den Aufstieg nicht verweigert habt! Ihr seid eine Bereicherung für diese Liga und wir wünschen euch für den weiteren Saisonverlauf nur das Beste!

So gehts weiter…

Am Samstag wird gegen die Zweitvertretung des FC St. Pauli die zweite englische Woche in dieser noch jungen Saison beendet. Anstoß ist um 14 Uhr auf der Lohmühle.

Foto: Agentur 54 Grad

 

Das Spiel im Stenogramm

Heider SV: Franzenburg – Quade, Neelsen, Hardock (80. Ay), Gieseler, Peters (80. Mittelbach), Hahn, Wansiedler, Wolf (69. Kieselbach), Ehlers, Schröder

VfB Lübeck: Raeder – Kim, Arslan (74. Hebisch), Mende, Malone, Grupe, Lippert, Schelle (58. Deichmann), Matovina, Hobsch (65. Parduhn), Riedel.

Schiedsrichterin: Susann Kunkel

Tore: 0:1 Arslan (37.), 0:2 Matovina (65.), 0:3 Arslan (73.), 0:4 Mende (87.)

Gelbe Karten: Hahn

Von Published On: 15. August 2019Kategorien: 1. Herren
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