Noch acht Spiele stehen für unsere Mannschaft auf dem Programm, um das große Ziel zu erreichen, auch in der kommenden Saison in der 3. Liga zu spielen. Vor dem Spiel gegen den Tabellennachbarn 1. FC Kaiserslautern gibt VfB-Trainer Rolf Landerl im Gespräch Einblick in seine Gefühle nach dem Sieg in München und die Arbeit vor den wegweisenden kommenden Wochen.
Rolf, am vergangenen Wochenende gab es einen sehr wichtigen Sieg in München. Wie blickst Du auf dieses Spiel zurück?
Was mir am meisten Freude bereitet hat, ist, dass wir nach zwei Gegentreffern aufgestanden sind und sofort die richtigen Antworten gegeben haben. Einige Konkurrenten haben zwar auch gepunktet, aber wir haben wichtigen Boden gutmachen können. Es war ein Sieg der Moral und des Kollektivs, durch den die Stimmung natürlich gut war und mit dem auch die Vorbereitung auf das Kaiserslautern-Spiel leichter geworden ist. Denn ich habe den Eindruck, dass alle wissen, dass dieser Sieg nur ein erster Schritt auf unserem Weg war.
Vor einem Spiel wie gegen den 1. FC Kaiserslautern, wenn zu einem relativ späten Zeitpunkt zwei Tabellennachbarn aufeinandertreffen, ist in den Medien oft von einem „Endspiel“ oder ähnlichem zu hören. Ist es das für Dich und die Mannschaft?
Von außen wird das in der Tat öfter an uns in dieser Form herangetragen. Und natürlich wissen wir, dass es ein wichtiges Spiel für beide Mannschaften ist. Aber wir haben schon seit einiger Zeit solche Spiele, und es wird auch diesmal so sein, dass die Saison nicht in diesem einen Spiel entschieden wird. Wenn man das Wort verwenden will, dann ist das Spiel gegen den FCK eines von derzeit noch acht Endspielen. Wir sind zuletzt mit der Situation als Mannschaft ganz gut umgegangen und wissen, was gefragt ist. Es gilt, die richtige Mischung zu finden.
In der Vorbereitung auf das Spiel bezieht Ihr als Mannschaft ein Hotel, was vor Heimspielen bis vor dem Spiel gegen Verl nicht üblich war. Was versprichst Du Dir davon?
Wir werden in der Vorbereitung auf das Spiel und den Gegner nichts auf den Kopf stellen und plötzlich alle Dinge völlig anders machen als zuvor. Aber es hilft uns, wenn wir die Jungs in den Stunden vor dem Spiel zusammenhaben. Das optimiert die Vorbereitung, auch wenn die meisten Jungs sich als gute Profis auch zu Hause gut vorbereiten würden. Aber so wissen wir: Es isst jeder vernünftig am Abend, wir sind abends noch einmal zusammen, wir haben die Möglichkeit, viele Dinge noch einmal anzusprechen. Am Spieltag gibt es ein gemeinsames Frühstück und ein Match Meal und eine Besprechung. Der Fokus liegt klar auf der sportlichen Aufgabe.
Auch nach Mannheim wird es für das Team eine weitere Flugreise geben, so wie sie zuletzt im Spiel bei Bayern München II erfolgreich praktiziert wurde. Hilft auch das?
Ich bin auf jeden Fall dankbar, dass der Verein beides ermöglicht hat, sowohl die Übernachtung als auch den Flug. Ich bin sicher, dass uns beides helfen wird. Mit der Reise nach Mannheim beschäftigen wir im Trainerteam uns aber erst nach Ende des Spiels gegen den FCK.
Welchen Eindruck hast Du vom Gegner, wie Kaiserslautern mit der aktuellen Situation umgeht?
Man merkt natürlich, dass auch dort eine Menge auf dem Spiel steht – bei den Ansprüchen des Vereins, der großen Tradition vielleicht sogar mehr als bei uns. Wären derzeit Zuschauer erlaubt, würden sicher bei Heimspielen 25.000 Zuschauer dort dabei sein. Das ist von den Dimensionen noch einmal anders als bei den meisten Drittligisten. Insofern ist auch der Druck sicher noch ein anderer.
Was erwartest Du vom Gegner 1. FC Kaiserslautern im Spiel am Samstag?
Kaiserslautern kommt speziell in dieser Phase sehr stark über Leidenschaft und Kampf. Gegen den Ball arbeitet die Mannschaft sehr intensiv. Offensiv setzt der FCK auch gerne mal auf den langen Ball, sucht aber auch immer mal wieder spielerische Lösungen. Darauf sind wir vorbereitet und wollen das natürlich unterbinden.
Wie hast Du das Nachholspiel der Lauterer am Mittwoch gegen Zwickau wahrgenommen, das ja spät 2:2 endete?
Natürlich habe ich mir das Spiel am Mittwoch angeschaut. Wir nehmen in so einer Partie natürlich vieles wahr, auch wie sich die Emotionen hochgeschaukelt haben. Aber in erster Linie haben wir noch einige sportliche Erkenntnisse aus dem Spiel gewonnen, so wie das bei den Spielbeobachtungen davor auch der Fall war.
Kann es ein Vorteil sein, dass Ihr einige Tage länger Pause hattet als der FCK?
Ich glaube, der FCK hat einen sehr großen Kader, aus dem sie schöpfen können. Es gibt zwei gesperrte Spieler, die sicher frisch sein werden. Natürlich kann es sein, dass so eine englische Woche nicht an jedem spurlos vorübergeht. Wir werden versuchen, ein intensives Spiel zu machen, aber das wird der Gegner mit Sicherheit auch versuchen.
Worum geht es am Samstag auf dem Platz für Euch als Mannschaft?
Es geht darum, die richtige Balance zu finden aus Leidenschaft, Kampfkraft und Emotionalität, aber auch spielerischen Komponenten und dem kühlen Kopf, den wir gerade auch in wichtigen Spielphasen brauchen werden. Es wird darum gehen, Standardsituationen gut zu verteidigen und auch offensiv wieder für uns zu nutzen. Da haben wir ja mit Ryans Einwürfen eine weitere Waffe, die wir auch wieder ins Spiel bringen wollen.
Foto: Agentur 54 Grad
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