Ginge es nach Helge Schneider, so dürfte der Lübecker an sich gar keine Probleme mit Reisen haben. Lübeck sei, so der Entertainer bei einem seiner Auftritte in der hiesigen MuK, eine schöne Reisestadt. Man könne hier schön abreisen. Was auf den Mühlheimer zutreffen mag, gilt indes nicht für den VfB. Von den bisher zehn Auswärtspartien der Saison 2018/19 konnten die Grün-Weißen nur vier gewinnen. Demgegenüber stehen zwei Punkteteilungen und vier Niederlagen. Das anstehende Gastspiel beim aktuellen Tabellenzehnten FC St. Pauli II scheint auf dem Papier die Favoritenrolle bei den Lübeckern zu liegen. Doch für die gastgebenden Boys in Brown geht es ums sportliche Überleben. Und: Genau wie die Grün-Weißen starteten auch die St. Paulianer mit einem 2:0-Heimsieg.

Nur fünf Punkte von der Abstiegszone entfernt

Zu Beginn der aktuellen Spielzeit war an dieser Stelle bereits darüber spekuliert worden, inwieweit sich der radikale Umbau des Paulianer U23-Kaders vor der Saison negativ auf das Leistungsvermögen der Mannschaft auswirken könnte. 23 Spieltage später muss festgehalten werden, dass die seinerzeit zu zwei Dritteln umformierte Nachwuchsmannschaft der Kiezkicker nur bedingt überzeugen konnte. Elf Partien, darunter das Auswärtsspiel gegen den VfB-Lübeck (0:3), gingen verloren. Besonders schwer wogen hierbei die Niederlagen gegen die direkten Abstiegskonkurrenten Havelse und Jeddeloh II (beide 1:2).

Die einzigen Silberstreifen am Horizont waren in dieser Situation für die Boys in Brown die Siege am 13., 15. und 16. Spieltag gegen Kiel II, Norderstedt und den HSV II. Von einer zum Abstieg verdammten Mannschaft kann also nicht gesprochen werden. Wohl aber ist die aktuell zehntplatzierte Reserve des FC St. Pauli nur fünf Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Sollte der BTSV Eintracht Braunschweig aus der dritten Liga absteigen, würde der Abstand zur sportlichen Todeszone sogar noch weiter schmelzen.

Drei Neuzugänge und eine durchwachsene Rückrundenvorbereitung

Ähnlich wie alle anderen Regionalligisten haben auch die Jung-Kiezkicker ihren Kader verstärkt. Mit dem 26jährigen Julian Barkmann verfügt die U23 des FC St. Pauli nunmehr über einen dritten Ersatztorhüter, der ablösefrei vom Hamburger Oberligisten Niendorfer TSV ans Millerntor gewechselt ist und dem VfB durch die Begegnungen mit dem SV Eichede noch bekannt sein dürfte. Für die Stormarner hütete der heute 26-jährige von 2013 bis 2018 das Tor. Komplettiert werden die Kaderveränderungen durch die 21 und 19 Jahre alten Innenverteidiger Niklas Hoffmann und Nick Otto. Während Hoffmann ablösefrei vom SC Freiburg II ans Millerntor gekommen ist, handelt es sich bei Nick Otto um eine bis zum 30. Juni 2019 befristete Leihgabe des BTSV Eintracht Braunschweig.

Diese Personalentscheidungen zeigen, dass U23-Übungsleiter Joachim Philipkowski nach wie vor in der Defensive die Hauptschwachstelle seines Teams erblickt. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Coach des FC St. Pauli II angemahnt, dass seine Spieler insbesondere bei Standardsituationen besser verteidigen müssten, um unnötige Gegentreffer zu vermeiden. Unverkennbar ist, dass sich Philipkowskis Schützlinge redlich darum bemühen, diese Vorgaben zu erfüllen. Mit aktuell 29 Gegentoren liegt die Reservemannschaft vom Millerntor immerhin noch leicht unter dem Schnitt von 31 Gegentreffern pro Regionalligateam.

Ob sich diese leicht positive Entwicklung im neuen Jahr fortsetzen lässt, bleibt jedoch abzuwarten. Die sportliche Vorbereitung verlief eher mäßig, zumal die Nachwuchsabteilung der Paulianer ein Freundschaftsspiel gegen den Hamburger Oberligisten TuS Dassendorf Ende Januar mit 0:2 verloren hat. Nota bene! Auch der VfB Lübeck kam gegen den aktuellen Tabellendritten der Hamburg-Oberliga nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus; wobei man seinerseits das Ergebnis als zweitrangig betrachtete.

Vorteile für Braun-Weiß?

In der Rückschau betrachtet hatten die Lübecker am 29. August 2018 einen ungefährdeten Heimsieg gegen ihre Hamburger Gäste bejubeln dürfen. Es gehört jedoch auch zu den bekannten Tatsachen, dass sich die Grün-Weißen auf fremdem Geläuf besonders schwertun, wodurch für den FCSP II doch eine reelle Erfolgschance besteht. Des Weiteren kämpft die Zweitvertretung der St. Paulianer in der Regionalliga Nord um das sportliche Überleben, so dass Philipkowskis Recken alles in die Waagschale werfen werden. Vorsicht ist also geboten, wenn die Jung-Kiezkicker am 2. März im Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion zum Tanz bitten.

 

Von Published On: 28. Februar 2019Kategorien: Allgemein
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