Holstein, die Zweite! Im doppelten Sinne trifft das auf das anstehende Heimspiel am kommenden Samstag zu. Nach dem erfolgreichen Auswärtsspiel vor knapp zehn Wochen geht es erneut gegen die Zweitvertretung der KSV Holstein, die auch in dieser Regionalliga-Spielzeit gut mithalten kann und auf dem besten Weg ist, die Klasse auch im zweiten Jahr in Folge zu halten.

Das zweite Jahr nach dem Aufstieg als das schwierigere?

Dieser Umstand überrascht auf den ersten Blick durchaus; ist doch für gewöhnlich das zweite Jahr nach einem Aufstieg das schwierigere und herausforderndere. Zum Erfolgsdruck kam im vergangenen Jahr ein ungewollter Trainerwechsel hinzu, der den sportlichen Ergebnissen jedoch keinerlei Abbruch getan hat.

Noch zu Beginn der Spielzeit hatte Ole Werner auf der Trainerbank gesessen, der sich dank seiner nachhaltigen Arbeit für höhere Aufgaben empfohlen hatte und schließlich auch den glücklosen André Schubert als Coach der Lizenzmannschaft ablösen durfte. Der bisherige U23-Coach nutzte seine Chance und wurde von der Übergangs- zur Dauerlösung.

Seitdem zeichnen seine einstigen Co-Trainer Nicola Soranno und Fabian Raue für die Geschicke der Jungstörche verantwortlich. Ihnen wird zugetraut, den eingeschlagenen Weg in alleiniger Verantwortung fortzusetzen und den Klassenerhalt auch im zweiten Jahr nach dem Aufstieg zu sichern. Trotz der drei Niederlagen zum Jahresausklang gegen Werder Bremen II, Eintracht Norderstedt und unseren VfB steht die Holstein-Reserve aktuell mit 33 Punkten im gesicherten Mittelfeld der Tabelle und dürfte das selbstgesteckte Saisonziel durchaus erreichen.

Neuzugang aus Wolfsburg verstärkt den Angriff

Folgerichtig hat sich während der Winterpause relativ wenig an der Förde getan. Der Kader erfuhr nur minimale Veränderungen: Der 20-jährige Tim Schüler, der in der U23 bisher nur auf zwei Einsätze gekommen war, hat die Jungstörche mittlerweile verlassen, um bei Eutin 08 sein Glück zu suchen. Und auch Tom Pachulski, der in dieser Saison lediglich einen einzigen Einsatz zu verzeichnen hatte, steht nun für den Heider SV zwischen den Pfosten.

Mit Philip König wurde hingegen ein interessanter junger Angreifer verpflichtet, der vom VfL Wolfsburg II gekommen ist. Dort brachte es der 19-Jährige auf sechs Kurzeinsätze, unter anderem Ende August beim 1:2 der Jung-Wölfe auf der Lübecker Lohmühle. Der Sportliche Leiter des Kieler Nachwuchsleistungszentrums, Finn Jaensch, sagte über den einzigen Winterneuzugang: „Wir wollten uns – auch schon im Ausblick auf die kommende Saison – mit einem perspektivisch interessanten Stürmer verstärken. Das ist uns mit der Verpflichtung von Phillip König gelungen.“ Seine Qualitäten hatte er 2018/19 in der U19-Bundesliga Nord/Nordost bewiesen, als er für den VfL Wolfsburg sowohl mit acht Treffern als auch mit mehreren Vorlagen in Erscheinung getreten war. Dies war auch Fabian Müller, Direktor des Kieler NLZ, nicht verborgen geblieben: „Phillip hat schon in den Jugend-Bundesligaspielen beim VfL Wolfsburg durch seine Robustheit und hohen technischen Qualitäten überzeugt. Zudem ist er ein Spieler, der sowohl als Fußballer, als auch als Mensch gut zu Holstein Kiel passt.“

Wintervorbereitung mit Höhen und Tiefen

Ohne größere Kaderveränderungen sollten die Jungstörche schließlich eine umfangreiche Vorbereitung bestreiten, die mit dem SHFV-Lotto-Hallenmasters zudem ein Highlight für die jungen Talente bereithielt. Weit weniger glamourös als der alljährliche „Budenzauber“ in der Sparkassen-Arena war schlussendlich das Erlebnis. Bereits nach der Vorrunde musste das Flaggschiff des Kieler NLZ die Segel streichen; und dies trotz der Auftaktsiege gegen den TSB Flensburg (4:2) und unser grün-weißes VfB-Team (1:0). Im entscheidenden letzten Gruppenspiel hatte sich der 1. FC Phönix Lübeck als zu stark erwiesen und durch ein 3:1 das Halbfinale klar gemacht.

Auch die Testspiele im weiteren Verlauf der Vorbereitung boten ein gemischtes Bild. Der Hamburger Sportverein Barmbek-Uhlenhorst wurde mit 1:0, der TSV Bordesholm gar mit 5:1 bezwungen. Es folgten drei Niederlagen gegen das dänische Team Skive IK (0:2), den HH-Oberligisten Victoria Hamburg (1:2) und Eintracht Norderstedt (1:3). Abschließend konnte beim 6:0 gegen Inter Türkspor Kiel zumindest wieder etwas Selbstvertrauen getankt werden. Torschützen waren unter anderem Neuzugang Philip König und Laurynas Kulikas; bis dato Top-Torjäger der KSV.

Torreiche Begegnungen in der jüngeren Vergangenheit

Jener Kulikas konnte seine Qualitäten bei der 0:5-Niederlage der Jungstörche gegen den VfB Lübeck nicht unter Beweis stellen. Tommy Gruppe (2x), Ryan Malone, Nicolas Hebisch und Yannick Deichmann sorgten kurz vor Weihnachten für den höchsten grün-weißen Sieg gegen Holstein Kiel II in der jüngeren Vergangenheit. Tore gab es in dieser Paarung jedoch bisher immer zu sehen, wie etwa beim 3:0-Sieg des VfB im Dezember 2018. Einen Monat zuvor hatten die Grün-Weißen eine 1:2-Auswärtsiederlage gegen den Kieler Nachwuchs erlitten. In der Schleswig-Holstein-Liga gewann der VfB Lübeck im Jahr 2013 beide Spiele mit 3:0. Daran gilt es am kommenden Samstag anzuknüpfen, wenn es im Derby heißt: Holstein, die Zweite!

Von Published On: 20. Februar 2020Kategorien: 1. Herren
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