Wenn die USI Lupo-Martini am 8. Dezember den VfB Lübeck im heimischen Lupo-Stadio zum Duell fordert, werden zwei hochmotivierte Mannschaften aufeinander treffen. Während der Tabellensiebzehnte aus der Kreuzheide den drohenden Abstieg vor Augen hat, will der Tabellenzweite von der Trave seine Auswärtsbilanz weiter aufpolieren. Anstoß ist bereits um 13 Uhr.

Ein Trainerrücktritt im Dienste der Mannschaft

Vor Beginn der Regionalliga-Saison 2018/19 hatten die Verantwortlichen bei der USI Lupo-Martini Wolfsburg den Klassenerhalt als primäres sportliches Ziel ausgegeben. Doch bereits nach elf Spieltagen musste sich Deutschlands ältester Gastarbeiterverein erstmals mit dem Gedanken des direkten Wiederabstiegs in die Oberliga beschäftigen. Zwei Siege, zwei Unentschieden und sieben Niederlagen standen zu Buche, wobei die 1:0-Pleite gegen den Mitaufsteiger und Tabellennachbarn VfL Oldenburg besonders schmerzte.

Trainer Giampiero Buonocore, der sich trotz der sportlichen Talfahrt des uneingeschränkten Vertrauens der Lupo-Verantwortlichen erfreuen konnte, zog aus dieser schwarzen Serie dennoch die Konsequenzen. Am 24. September 2018 ließ der Vereinsvorstand in einer wertschätzenden Pressemitteilung verlauten: „Unser Mister Giampiero Buonocore hat gestern […] sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Wir bedauern diesen Schritt, jedoch respektieren wir seine Entscheidung, gerade Aufgrund seiner Beweggründe. Er geht diesen Schritt zum Wohle des Vereins und das zeigt auch die besondere Verbundenheit zu Lupo Martini. Giampiero Buonocore hat stets alles für unseren Verein gegeben und wir sind ihm im hohen Maß zum Dank verpflichtet […].“  

Nur einen Tag später war der Nachfolger schon gefunden. Der 59jährige Klaus Fricke, der bereits einige Male als möglicher Trainer der Lupi im Gespräch gewesen war, konnte für einen Wechsel vom Bezirksligisten FC Schunter an die Kreuzheide gewonnen werden. „Ich glaube“, so der hauptberufliche Polizist, der eigentlich nach der Saison als Übungsleiter aufhören wollte, „dass hier gute Arbeit geleistet wurde. Die Mannschaft hat Potenzial.“

„Arrivederci, Lupo!“ oder doch noch ein „Rinascimento wolfsburghese“? 

Von einer wirklichen sportlichen Wende scheinen die Wolfsburger jedoch noch etwas entfernt zu sein und die Zeit drängt! Von den zehn Partien, die bisher unter Neutrainer Fricke bestritten worden sind, konnte nur eine einzige gewonnen werden. Daneben weist die Bilanz der USI Lupo-Martini drei Unentschieden und sechs Niederlagen aus.

Weit schwerwiegender ist jedoch der Punkterückstand, den die Mannschaft mittlerweile auf einen sicheren Nichtabstiegsplatz besitzt. Denn sollten die aktuellen Drittligisten Braunschweig und Meppen 2019 absteigen, hinge der Regionalliga-Verbleib der Wolfsburger im Wesentlichen vom Erreichen des 12. Tabellenplatzes ab. Doch gegenwärtig ist das rettende Ufer ohne gleitende Skala bereits ganze acht Punkte entfernt und die sportlichen Darbietungen der Lupi sind nicht gerade dazu angeraten, in der Autostadt für Optimismus zu sorgen!

Wird man also 2019 erneut ein „Arrivederci, Lupo!“ anstimmen müssen? Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Doch nüchtern betrachtet sprechen derzeit alle Zahlen gegen einen Verbleib der Unione sportiva italiana in der vierthöchsten Spielklasse.

Steht die Forza Lupo also vor einer missione impossibile? Möglicherweise, allerdings haben die jüngsten Ergebnisse auch gezeigt, dass die Wolfsburger insbesondere im heimischen Stadion ein unangenehmer Gastgeber sein können: Sowohl der TSV Havelse (2:0) als auch der SC Weiche Flensburg 08 (2:2) wurden Opfer einer Mini-Heimserie, die so manchen USI-Fan von einem „Rinascimento wolfsburghese“, einer Wolfsburger Wiedergeburt träumen lässt. Allerdings: Im wichtigen direkten Vergleich gegen einen Mitkonkurrenten SSV Jeddeloh, gab es am vergangenen Wochenende eine 2:3-Niederlage.

Das Gesetz der Serie?

Seit dieser Saison könnte man versucht sein zu behaupten, dass der VfB Lübeck keine Auswärtsmannschaft sei. Die Bilanz der Grün-Weißen in der Fremde liest sich weitestgehend negativ: Drei Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen lautet derzeit die Ausbeute der Landerl-Truppe. Und auch beim letzten Aufeinandertreffen von USI und VfB im Lupo-Stadio am 29. Oktober 2016 lautete das schiedlich-friedliche Endergebnis 2:2. Ein Resultat, das in der heutigen Lage keinem der Beteiligten wirklich helfen würde. Die Wolfsburger müssten noch tiefer in den Abgrund schauen und die Lübecker brauchen für kühne Titelträume jeden Sieg. Aus VfB-Sicht bleibt daher zu hoffen, dass Franziskus, Mende und Co. konzentriert zu Werke gehen und ihre Auswärtsbilanz aufpolieren.

Von Published On: 6. Dezember 2018Kategorien: 1. Herren
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