Das Hinspiel ist in Erinnerung geblieben: Saisonauftakt an einem tollen Juli-Abend, Sport 1 übertrug die Eröffnung live, Gökay Isitan und Marvin Thiel erzielten die Treffer zu einem verdienten 2:0-Erfolg und unser Verein wurde vor der Partie mit dem mit 20.000 Euro dotierten Zukunftspreis ausgezeichnet. Ach ja – und eine Trikotpanne gab es auch. Dunkelblau (Oldenburg) und dunkelgrün (Lübeck) war dem Schiedsrichter zu ähnlich, die Gäste hatten keine Ausweichtracht dabei und mussten zu allem Überfluss in Leibchen des Lübecker Ausrüsters Hummel spielen.
Oldenburg kämpft um den Klassenverbleib
Die Trikotpanne war sinnbildlich für den weiteren Saisonverlauf. Eigentlich war man mit dem 2:0-Sieg im Landespokal gegen den Drittligaaufsteiger SV Meppen mit viel Euphorie gestartet, doch diese war nach dem Auftritt auf der Lohmühle wie weggeblasen. Ein Sieg und vier Unentschieden sollten aus den ersten elf Partien zu Buche stehen, auf das 4:0 daheim gegen den Aufsteiger Eutin 08 folgte ein desolates 0:6 beim Hamburger SV II – das Endergebnis stand bereits zur Pause fest.
Nach dem 3:2-Erfolg gegen Hannover 96 II Anfang November setzte eine ewig lange Winterpause bis Anfang März ein – die lediglich von einer 0:1-Heimpleite Ende Januar gegen Lüneburg unterbrochen wurde. Danach präsentierte sich Oldenburg allerdings deutlich stabiler, feierte in 2018 in insgesamt 13 Spielen bislang sechs Siege und damit doppelt so viele wie im zweiten Halbjahr 2017 (in 14 Spielen). Für den Abstiegskampf machen Entwicklung und Rückrundentabelle Mut. Dort liegt der VfB aus Oldenburg nämlich mit 16 Punkten auf Rang sieben.
Davon ausgehend, dass es in diesem Jahr vier Absteiger geben kann, steckt der VfB Oldenburg weiterhin tief im Schlamassel. Drei Punkte Vorsprung hat man zwar auf den viertletzten Platz (derzeit Lüneburger SK), der LSK hat allerdings noch ein Spiel mehr zu bestreiten und hat im restlichen Saisonverlauf nur noch Heimspiele auf dem Spielplan stehen. Ein Paradebeispiel an Wettbewerbsverzerrung.
Frühes Aus für Dietmar Hirsch
Ein anderer ging den umgekehrten Weg: Dietmar Hirsch, lange Jahre Spieler und Funktionär an der Lohmühle, übernahm im Herbst 2015 das sportliche Kommando beim damaligen Tabellenführer. Doch am vierten Spieltag dieser Saison war Schluss: Im Keller der Regionalliga Nord angelangt, musste der Fußballlehrer nach einer 1:2-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig II gehen.
Auswärtsstarkes Oldenburg
Zu Hause verwöhnen die Niedersachen ihre Fans nicht unbedingt. 14 Tore in 13 Spielen reichten für gerade einmal drei Siege und fünf Unentschieden. Auswärts flutscht es hingegen besser. Sechs Siege feierte man auf fremden Plätzen.
Nicht nur der Torjäger wechselt
Daniel Franziskus ist mit derzeit sieben Saisontoren Oldenburgs treffsicherster Schütze. Im Sommer bricht er seine Zelte in Oldenburg allerdings ab und wechselt für mindestens zwei Jahre an die Lohmühle. Doch nicht nur der: Neben Trainer Hirsch sind auch Sportdirektor Ralf Voigt und der Geschäftsführer Philipp Herrnberger längst nicht mehr im Amt, Klaus Berster löste Wilfried Barysch als Präsidenten ab. Der inzwischen 81-jährige Berster ließ in der vergangenen Woche richtig aufhorchen, als er auf die durch seine Vorgänger verursachten Misstände öffentlich aufmerksam machte. “Wir sind seit zwei Monaten im Amt und haben jede Menge Leichen vorgefunden”, zog der Präsident ein Fazit der ersten Wochen seiner Amtszeit.
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