Ein neues Gesicht an der Lohmühle: Seit Montag ist Cyrill Akono ein Grün-Weißer. Der 20-jährige Angreifer wurde vom Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 ausgeliehen, wo er allerdings nur in der U23 zum Einsatz kam (23 Regionalliga-Spiele, 4 Tore). Zuvor spielte er beim SC Preußen Münster, für den er schon als A-Jugendlicher in 17 Drittliga-Partien 5 Treffer erzielte. Beim VfB ist er zunächst bis zum Saisonende ausgeliehen. Ob er bereits gegen Unterhaching spielberechtigt ist, entscheidet sich erst kurzfristig. Im Interview spricht der gebürtige Münsteraner, Sohn eines Kameruners und einer Deutschen, über den Wechsel, über seinen Werdegang und seine Ziele mit dem VfB.

 

Cyrill, herzlich willkommen in Lübeck. Wie fühlt es sich an, jetzt Teil des VfB zu sein?

Ich freue mich einfach, dass es im zweiten Anlauf jetzt geklappt hat. Schon im Sommer war ich ja auf dem Sprung nach Lübeck, da hatte ich schon gute Gespräche mit dem Verein und saß quasi auf gepackten Koffern. Am Ende hat Mainz mich nicht gehen lassen, weil die Verantwortlichen vielleicht etwas übervorsichtig in der Kaderplanung waren, jedenfalls habe ich dann ja auch im letzten halben Jahr nicht viel gespielt. Jetzt freue ich mich, dass ich hier eine Chance bekomme, um dem Team zu helfen. Ich kenne die 3. Liga ja schon und hoffe, dass ich meinen Beitrag leisten kann, um den VfB Lübeck im Profifußball zu etablieren.

 

Dein Werdegang ist eher ungewöhnlich. Erzähl doch mal, wie sich für Dich in wenigen Jahren vieles geändert hat.

Ich bin damals in der U16 zu Schalke 04 gewechselt. Ich habe dort aber nicht so viel gespielt, wie ich mir das vorgestellt hatte und mir wurde gesagt, dass ich es besser woanders versuchen solle. Ich bin dann zu Preußen Münster und da ging es dann drei Jahre eigentlich fast nur bergauf. Ich durfte schon als junger A-Jugendlicher bei den Profis in der 3. Liga mittrainieren, und der damalige Trainer Marco Antwerpen hat mir auch schnell viel Vertrauen gegeben. So habe ich eineinhalb Jahre in der 3. Liga gespielt, die auch für die Mannschaft ganz erfolgreich liefen.

 

Und weil Du schon als U19-Spieler auch ein paar Tore geschossen hast, warst Du plötzlich begehrt. Wie hat sich das angefühlt?

Das war etwas ganz Neues. Es haben sich im Sommer 2019 auf einmal viele Vereine bei mir gemeldet. Ich habe viel überlegt, welche Entscheidung die richtige sein könnte. In Mainz sah alles gut aus, deshalb habe ich mich für den FSV entschieden. In der Vorbereitung habe ich bei den Profis mitgemacht. Aber ich hatte schon ein paar Anlaufschwierigkeiten. Ich war das erste Mal von zu Hause weg, mit Sandro Schwarz wurde auch der Trainer entlassen, der mich geholt hatte. Die Versetzung in die U23 musste ich dann auch erstmal verkraften. Dort habe ich dann zwar ordentlich gespielt, aber eben auch keine überragende Saison. Insofern hätte es für mich schon im Sommer mit dem Wechsel nach Lübeck gepasst.

 

Bedingt durch die finanzielle Situation durch Corona, die auch den VfB getroffen hat, ist der Wechsel für Dich finanziell ein Rückschritt. Warum hast Du Dich dennoch dafür entschieden?

Es geht nicht nur ums Geld. Natürlich muss man als Profi am Ende auch davon leben können. Aber ich möchte spielen und als Fußballer auch den nächsten Schritt in meiner Entwicklung machen. Da ist es mir lieber, mal einige Zeit lang auf Geld zu verzichten als einfach auf der Tribüne zu sitzen.

 

Jetzt bist Du hier. Auf wen kann sich der VfB freuen? Wie würdest Du Dich als Spieler beschreiben?

Erst einmal bin ich extrem ehrgeizig, und zwar insofern, dass ich mit meiner Mannschaft gemeinsam erfolgreich sein möchte. Das habe ich in Münster gelernt. Man muss auch als Stürmer mal die Drecksarbeit machen. Es ist auch eine meiner Stärken, dass ich mithelfen will, egal wie. Natürlich will ich gerne Tore schießen, Läufe in die Tiefe sehe ich auch als eine Stärke.

 

Du kennst Die 3. Liga aus Münster. Wie schätzt Du die Klasse und den VfB ein?

Gerade in dieser Liga geht es nur über extreme Bereitschaft. Man darf keinem Zweikampf aus dem Weg gehen, weil alle Mannschaften sich auf einem ähnlichen Level begegnen. Jeder kann jeden schlagen. Ich habe ja auch einige Spiele des VfB gesehen. Es entscheiden oft Kleinigkeiten, es gab ja kaum ein Spiel, in dem die Mannschaft klar unterlegen war. Deshalb ist es umso wichtiger, als Team geschlossen aufzutreten.

 

Was weißt Du von Lübeck?

Bevor ich im Sommer das erste Mal Kontakt zum VfB hatte, wusste ich nicht viel. Meine Mutter kannte Lübeck, weil meine Eltern vor meiner Geburt in Hamburg gelebt hatten. Aber ich kenne Moody Chana aus meiner Zeit auf Schalke und auch Michael Luyambula schon einige Zeit. Beide haben mir berichtet, dass Lübeck eine schöne Stadt ist, der Strand ist in der Nähe. Das ist für mich auch nicht unwichtig, denn ich möchte mich auch dort wohlfühlen, wo ich lebe. Ich hoffe, dass ich die Stadt irgendwann so richtig kennenlernen kann. Derzeit ist das ja durch die Corona-Situation nicht so einfach.

 

Foto: Agentur 54 Grad

Von Published On: 26. Januar 2021Kategorien: 1. Herren
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