Im Frühjahr war Thorben Deters der zweite Neuzugang, der beim VfB für die neue Saison zusagte. Inzwischen ist der 25-jährige Mittelfeldspieler, der in Meppen groß wurde und vom Lüneburger SK Hansa an die Lohmühle wechselte, in Lübeck und in der Mannschaft gut angekommen, wie er in unserem Gespräch vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden erzählt, und auch zuversichtlich, dass die Entwicklung in allen Bereichen vorangeht.

 

Thorben, Du bist inzwischen schon einige Monate in Lübeck. Fühlst Du Dich schon heimisch?

Definitiv. Ich habe eine schöne Wohnung gefunden, typisch für Lübeck in einem Gang in der Altstadt. Es gibt in jeder Stadt Wohnungen, die gleich sind. Aber ich habe etwas gesucht, was ich nur in Lübeck finde. Dieses Flair in der Stadt habe ich gesucht und gefunden. Inzwischen kenne ich ein paar Abkürzungen, bin schnell an der Lohmühle und trotzdem mittendrin in der Stadt. Ich bin ganz begeistert, es macht Spaß hier zu leben.

 

Neben dem Fußball führst Du auch Dein Studium noch weiter. Funktioniert das?

Ja. Ich habe schon eine abgeschlossene Ausbildung als Elektriker und im letzten Jahr angefangen, an der Leuphana in Lüneburg Ingenieurwissenschaften zu studieren. Beim LSK in der Regionalliga ging das ganz gut nebenbei. Hier liegt der Fokus jetzt schon auf dem Fußball. Aber ich will das Studium nicht unterbrechen, sondern schaue, dass ich mitnehmen kann, was passt. Es gibt keine Pflicht, bei bestimmten Veranstaltungen anwesend sein zu müssen, sodass ich keine Einheit verpasse. Für mich sehe ich das Studium auch als guten Ausgleich.

 

Fühlst Du Dich in der Mannschaft auch schon so gut angekommen wie in der Stadt?

Auf jeden Fall. In der Stadt musste ich für mich persönlich ankommen. In der Mannschaft musste ich gar nicht viel dafür machen. Es ging sehr schnell, sich in der Truppe zurechtzufinden. Ich glaube, dass man da alle Neuen fragen kann und keiner etwas anderes sagen würde. Wir haben eine gute Gemeinschaft.

 

Du hast die 3. Liga schon als Aufsteiger mit Deinem Heimatverein SV Meppen erlebt. Was sind die Unterschiede?

Ich erkenne von den Strukturen her schon viele Parallelen. Damals mussten wir uns in Meppen auch ordentlich verstärken, um mithalten zu können. In Meppen ist mit der Zeit einiges passiert, auch dafür hat der VfB auf jeden Fall das Potenzial. Die Grundbedingungen sind da. Man sieht, dass an vielen Dingen gearbeitet wird. Man kann nicht erwarten, dass alles in kurzer Zeit fertig ist, beispielsweise ein neuer Rasenplatz. Aus sportlicher Sicht war ich in Meppen noch etwas jünger und galt immer als der Junge aus der eigenen Jugend, der noch etwas Zeit braucht. Dabei habe ich auch da schon gut trainiert und mich irgendwann gefragt, wieviel Zeit es denn noch sein soll. Hier bin ich als Externer hergekommen und genieße diese Rolle jetzt auch. Ich glaube, dass ich der Mannschaft helfen kann.

 

In der Vorbereitung hat sich das gezeigt: Du hast verschiedene Positionen gespielt und bist am Ende als rechter Außenverteidiger in die Mannschaft gerückt. Ist die Vielseitigkeit ein Vorteil? Was spielst Du am liebsten?

Für mich war das auf jeden Fall positiv, auch wenn es natürlich schade war, dass Flo und Tim sich verletzt hatten. Aber so bekam ich die Chance zu zeigen, dass ich auch da spielen kann. Der Trainer hat gesehen, dass ich flexibel bin. Eigentlich habe ich fast immer als Zehner gespielt. Auch mit der Achterposition, die ich vorher eingenommen habe, hatte ich so bislang noch nie Berührungspunkte. Ich musste mich erst anfreunden mit dem, was der Trainer da sehen will, mit den tiefen Laufwegen zum Beispiel. Ich habe mich inzwischen gut daran gewöhnt. Jetzt muss man gucken, wo ich meinen Platz finde. Ich sehe mich schon im Zentrum, weil ich gerne den Ball habe. Aber ich kann mir vieles vorstellen.

 

Wie beurteilst Du die bisherigen Leistungen und die Punktausbeute?

Die Tabelle ist nach vier Spielen noch nicht aussagekräftig. Aber zwei Punkte sind zu wenig für den Aufwand, den wir betrieben haben. Wir investieren viel, haben uns aber bisher nicht belohnt. Wir haben immer versucht, als Team aufzutreten. Das ist positiv. Es ist am Ende aber zu leicht, immer „hätte“ zu sagen. Das bringt einen nicht weiter. Wir haben diese Punkte, die wir hätten holen können, eben nicht. Dafür gibt es Gründe, und wir müssen daran arbeiten, dass es künftig anders aussieht.

 

Was muss denn besser werden, damit es für Siege reicht?

Wir müssen noch konzentrierter auftreten als Team und die Leistungen wie beispielsweise in der Anfangsphase in München auch über längere Zeit auf den Platz bekommen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns gelingt, auch das Spielglück zu erarbeiten. Denn ich sehe uns auf einem guten Weg, wenn wir es weiterhin schaffen, dass auf dem Feld jeder für den anderen da ist.

 

Was erwartet die Mannschaft gegen Dynamo Dresden?

Wir müssen vor allem geschlossen dagegenhalten. Du kannst die besten Einzelspieler haben, am Ende geht es darum, die bessere Teamleistung auf den Platz zu bringen. Dynamo ist ein großer Name, der Verein und viele Spieler kommen aus der 2. Bundesliga, der Anspruch ist dort sicher hoch. Aber warum sollten wir Angst haben? Gesunder Respekt ist angebracht, aber auch wir haben Qualität. Dass man uns gerade auf der Lohmühle erstmal schlagen muss, hat man schon in den ersten Spielen gesehen.

Von Published On: 15. Oktober 2020Kategorien: 1. Herren
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