Die erste Heimniederlage der Saison war für den VfB Lübeck eine bittere. Von den vielen Komplimenten für eine kämpferisch bärenstarke Vorstellung in Unterzahl konnten sich die Grün-Weißen nichts kaufen. Am Ende nahm Liga-Favorit Dynamo Dresden einen glücklichen 1:0-Sieg mit auf die Heimreise. Der Großteil der 1.860 Zuschauer im ausverkauften Dietmar-Scholze-Stadion feierte die VfB-Mannschaft nach dem Schlusspfiff nicht zu Unrecht für eine Leistung, die zumindest einen Punkt verdient gehabt hätte.

Die erste Hiobsbotschaft gab es schon vor der Partie. Kapitän Tommy Grupe war nach seinem leichten Muskelfaserriss im Spiel bei 1860 München nicht rechtzeitig wieder fit geworden. Osarenren Okungbowa rückte für ihn in die Startelf – und machte über weite Strecken ein gutes Spiel. Allerdings hatten er und seine Kollegen kaum Gelegenheit, das in der von Rolf Landerl vorgegebenen Taktik zu tun. Ein früher Platzverweis warf die Marschroute des VfB-Trainers komplett über den Haufen. Ryan Malone hatte mit hohem Bein im gegnerischen Strafraum Paul Will am Kopf getroffen. Ein Foul zweifellos – doch die Rote Karte war dafür eine viel zu harte Entscheidung, wie nach dem Abpfiff auch Gäste-Trainer Markus Kauczinski erklärte.

Mit zehn gegen elf und einem taktisch begründeten Wechsel (der defensive Florian Riedel für den offensiven Martin Röser) änderte sich das Kräfteverhältnis – aber nur in punkto Ballbesitz zum Nachteil des VfB. Mit einer geschlossenen Leistung in der Defensivarbeit, an der sich alle Spieler beteiligten, gelang es, Dynamo weitgehend aus dem eigenen Strafraum heraus zu halten. Die erste klare Chance hatten die Dresdner erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Lukas Raeder stark mit dem Fuß gegen Patrick Weihrauch parierte. Zu diesem Zeitpunkt hätte aber der VfB bereits führen können, denn nach einer Flanke von Yannick Deichmann setzte Pascal Steinwender den Ball ans Lattenkreuz (38.). Auch ansonsten waren die Lübecker Konter mindestens ebenso gefährlich wie die Dresdner Angriffsbemühungen.

Daran änderte sich auch im zweiten Abschnitt wenig: Der VfB setzte punktuell Akzente, erarbeitete sich vor allem einige Standards und daraus auch Torabschlüsse. Eine klare Führungschance war ebenso wenig dabei wie bei den Dresdnern, für die Hosiner aus spitzem Winkel verzog (50.). Mit der Einwechslung von Stürmer Christoph Daferner kam etwas mehr Schwung in den Angriff der Gäste. Und als der VfB im Vorwärtsgang den Ball verlor, schaltete eben jener Daferner schnell um, brachte den Ball ins Zentrum, wo Hosiner am schnellsten schaltete und zum 0:1 traf. Raeder war zwar noch am Ball, konnte den Treffer aber nicht verhindern (68.).

Unterzahl und nun auch noch Rückstand – viel gab manch Außenstehender nun nicht mehr auf den VfB. Doch die Lübecker hätten auch jetzt noch die Chance gehabt, dem Spiel eine Wende zu geben. Nach Vorlage des eingewechselten Thorben Deters scheiterte Steinwender aus halblinker Position an Kevin Broll im SGD-Tor (75.). Nach der folgenden Ecke setzte  Noch besser war die Chance dann für Deichmann, der nach einer Hereingabe von Thiel zum Abschluss kam, den Ball aber freistehend über das Tor setzte (84.). Auch die letzte Drangphase mit mehreren Freistößen und einer Schusschance für Nico Rieble (90./+3, drüber) brachte keinen Erfolg mehr.

Für die Grün-Weißen geht es bereits am Dienstag (19 Uhr) beim Mitaufsteiger Türkgücü München weiter, wenn es einen erneuten Versuch gibt, den ersten Drittliga-Sieg einzufahren.

 

VfB Lübeck: Raeder – Malone, Okungbowa, Rieble – Steinwender (77. Mende), Zehir, Boland, Thiel – Röser (16. Riedel) – Deichmann, Hobsch (67. Deters).

Dynamo Dresden: Broll – Kulke, Mai, Knipping, C. Löwe – Weihrauch (63. Stefaniak), Stark, Will – Diawusie (63. Daferner), Hosiner, Königsdörffer.

Tor: 0:1 Hosiner (68.) – SR: Dr. Max Burda (Berlin) – Zuschauer: 1.860 – Gelbe Karten: Zehir, Steinwender, Mende, Okungbowa, Torwarttrainer Franta – Stark – Rote Karte: Malone (7., grobes Foulspiel).

Von Published On: 17. Oktober 2020Kategorien: 1. Herren
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