Als Top-Favorit auf den Zweitliga-Aufstieg ist Dynamo Dresden in die Saison gestartet. Die Elf von Trainer Markus Kauczinski sahen zwei Drittel der Trainer in der 3. Liga vor Saisonbeginn als stark genug besetzt an, um die direkte Rückkehr ins Bundesliga-Unterhaus zu schaffen. Und das, obwohl die Gelb-Schwarzen einen enormen Umbruch im Kader zu verzeichnen hatten.

Die Sachsen stiegen im Sommer unter unglücklichen Umständen aus der 2. Bundesliga ab. Just in dem Moment, als der Tabellenletzte Dynamo Anfang März einen Aufwärtstrend mit zwei Siegen in Folge verzeichnete, stoppte die Corona-Krise die Saison. Und als der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde, hatte die SGD zwei Corona-Fälle zu verzeichnen und musste geschlossen für zwei Wochen in Quarantäne. Die ersten Spiele wurden verlegt, Dresden hatte fortan ein noch deutlich stressigeres Programm zu absolvieren als die Konkurrenz. Im Drei-Tage-Rhythmus gelangen nur noch zwei Siege in neun Spielen, Dynamo stieg als Tabellenletzter ab.

Im Kader wie auch im Verein gab es einen enormen Umbruch. Der frühere HSV- und Holstein-Sportchef Ralf Becker löste Dynamo-Urgestein Ralf Minge in der Rolle als Geschäftsführer Sport ab, als Verantwortlicher für den Gesamtverein wurde Jürgen Wehlend aus Osnabrück verpflichtet, der zum Jahresende den bereits ausgeschiedenen Michael Born ersetzt. An Trainer Markus Kauczinski, der erst im Dezember verpflichtet worden war, hielt der Verein jedoch fest. Ihm wurde mit Ferydoon Zandi (zwischen 2002 und 2004 beim VfB als Spieler in der 2. Bundesliga aktiv) ein weiterer Co-Trainer zur Seite gestellt. „Fery“ arbeitete zuletzt beim FC St. Pauli II.

In der Sommertransferperiode verließen insgesamt 22 Spieler, darunter allein sechs Leihspieler, den Verein. Viele von denen landeten in den Bundesligen oder in erstklassigen europäischen Profi-Ligen. 20 Akteure kamen neu hinzu, von denen fünf aus der eigenen A-Jugend kommen. Verteidiger Kevin Ehlers und Stürmer Ransford Königsdörffer, die im Vorjahr noch zum Kader der U19-Bundesliga-Mannschaft zählten, sammelten sogar schon in der 2. Bundesliga ein paar Erfahrungen.

Eine neue Achse baute der neue Sportchef Becker mit Umsicht – und natürlich auch mit im Vergleich zum VfB ungleich größeren finanziellen Mitteln – auf. Torwart Kevin Broll blieb als einer der wenigen Stammkräfte erhalten. In der Abwehr gilt der neue Kapitän Sebastian Mai (zuletzt Hallescher FC) als Königstransfer. Yannick Stark (zuletzt Darmstadt 98) als feste Größe für das defensive Mittelfeld bringt viele Jahre Zweitliga-Erfahrung mit. Für das offensive Mittelfeld wurden mit Julius Kade (Union Berlin) und Patrick Weihrauch (Arminia Bielefeld) gleich zwei Akteure von aktuellen Bundesligisten verpflichtet. Zuletzt wurde auch noch Marvin Stefaniak zurückgeholt, der in der vergangenen Saison vom VfL Wolfsburg an Zweitligist SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen war. Und für den Angriff hat Dynamo sogar drei Top-Akteure zur Verfügung. Da ist zum einen der 31-jährige ehemalige österreichische Nationalspieler Philipp Hosiner, der im  Vorjahr noch als 20-facher Torschütze für Absteiger Chemnitzer FC in Erscheinung trat und entsprechend begehrt war. Pascal Sohm vom Halleschen FC konnte ebenfalls unter zahlreichen Drittligisten wählen, ist aber derzeit noch verletzt. Und nicht zuletzt kam auch Christoph Daferner, in der abgelaufenen Spielzeit vom SC Freiburg zum FC Erzgebirge Aue ausgeliehen, in die sächsische Metropole.

Dass der Kader nicht nur „zusammengekauft“ wurde, sondern auch eine gute Mischung bereithält, zeigt die Tatsache, dass nicht nur die Eigengewächse Ehlers und Königsdörffer Einsatzzeiten verbuchen, sondern insgesamt acht Akteure, die die U23-Kriterien erfüllen, an den ersten Spieltagen eingesetzt wurden.

Sportlich liefen die ersten Wochen allerdings noch nicht ganz nach Wunsch. Auf einen 1:0-Sieg zum Auftakt beim 1. FC Kaiserslautern folgten ein 1:1 gegen Waldhof Mannheim und eine herbe 0:3-Niederlage beim FC Bayern München II. Am vergangenen Wochenende sicherte ein Treffer von Yannick Stark jedoch einen 1:0-Heimerfolg gegen den alten Erzrivalen 1. FC Magdeburg. Mit diesem Dreier rangieren die Dynamos derzeit mit sieben Zählern im oberen Mittelfeld der Tabelle. Das wahre Leistungsvermögen deutete die Mannschaft der Dresdner aber bereits an, als im DFB-Pokal der Hamburger SV mit 4:1 geschlagen wurde.

Von Published On: 15. Oktober 2020Kategorien: 1. Herren
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