In der Nord-Staffel der Regionalliga Nord beginnt bereits die Rückrunde. Mit einem Erfolgserlebnis im Rücken und nur drei Zählern weniger auf dem Konto als der VfB tritt der FC St. Pauli II unseren Grün-Weißen zum zweiten Mal in dieser Saison gegenüber, diesmal im Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt, wo der braun-weiße Nachwuchs seit einiger Zeit seine Heimspiele austrägt. Das Hinspiel endete mit 3:0 für den VfB (Tore: Sezer/2, Fakhro), doch die Hamburger zeigten in der Anfangs- und in der Schlussphase des Spiels schon damals, dass sie ein gefährlicher Gegner sind.
In der vergangenen Woche bekam dies der SC Weiche Flensburg 08 zu spüren: Der Titelkandidat verlor seine Partie gegen die U23 des Millerntor-Clubs mit 1:2. Nach schwachem Saisonstart holte St. Pauli II zehn seiner bislang elf Zähler aus den letzten fünf Partien.
Zur Stammbesetzung der Regionalliga Nord gehört der FC St. Pauli II nunmehr im elften Jahr und damit durchgehend, seit die Spielklasse 2012 wieder eine rein norddeutsche wurde. Die beste Platzierung erreichte das Team 2018 als Sechster. Im Vorjahr war die Mannschaft zwar Vierter der abgebrochenen Saison in der Nord-Staffel, hätte bei einer Wertung nach Quotienten die Meisterrunde aber als Sechster knapp verpasst. Mit dem jetzigen Lübecker Cemal Sezer stellte St. Pauli II auch einen der beiden besten Torschützen in der nach zehn Spieltagen beendeten Saison.
Konstante beim Millerntor-Nachwuchs ist Joachim Philipkowski auf der Trainerbank. Gefühlt ist „Piepel“ schon ewig für das Team verantwortlich, übernahm er den Posten doch zum ersten Mal bereits im Jahr 1998. Trotz Unterbrechungen, in denen er unter anderem auch für die St.-Pauli-Profis (so etwa beim legendären 0:6 in Lübeck 2002), die U19 und die NLZ-Leitung des Vereins verantwortlich war, erlebt der inzwischen 60-Jährige seine 13. Saison als U23-Coach.
In dieser Spielzeit muss er mit einem relativ kleinen Kader auskommen. Elf Abgänge waren im Sommer zu verzeichnen, neben Sezer ist Christian Stark (Kickers Offenbach) der prominenteste. Hinzu kommen einige Akteure aus dem Profi-Kader, die regelmäßige Einsätze in der U23 hatten, aber innerhalb des vergangenen Jahres verliehen oder verkauft wurden. Kandidaten warem auch die im vergangenen Jahr verliehenen Jakub Bednarczyk (Zaglebie Lubin) und Yi-young Park (Türkgücü München), die nach ihrer Rückkehr ohne Profi-Perspektive zu Philipkowskis Kader zählen. Die Neuzugänge sind mit Ausnahme der mit Regionalliga-Erfahrung ausgestatteten Justin Plautz und Bennet van den Berg (beide Sportfreunde Lotte) allesamt aus dem eigenen Nachwuchs aufgerückt.
Unterstützung aus dem Profi-Kader gibt es nur gelegentlich: Die beiden Ersatztorhüter der Zweitliga-Truppe, Dennis Smarsch (2 Spiele) und Sören Ahlers (1), kamen bereits zum Einsatz. Hinzu kommen die Defensivakteure Jannis Wieckhoff (2), der im Vorjahr aus der U23 zu den Profis aufgerückt war, der 18-jährige Marcel Beifus (2), der aus Verl verpflichtete Lars Ritzka (2) und der Pole Adam Dzwigala (1). Einzig Luis Angel Coordes, der formell zum Profikader zählt, wurde regelmäßig eingesetzt, war aber in dieser Saison nach langer Verletzungspause bislang nur Joker bei der U23. Auf der anderen Seite wurden aber auch bereits sieben Spieler eingesetzt, die auch noch in der U19 spielen könnten – unter diesen ist mit Niklas Jessen einer bereits Stammspieler.
Die 14 Treffer der Hinrunde verteilen sich auf bislang zehn Spieler. Dabei ist der nominelle Linksverteidiger Justin Plautz, regelmäßig auch offensiv auf dem Flügel eingesetzt, mit drei Toren der beste Schütze. Angreifer Aurel Loubongo kommt auf zwei Treffer und drei Vorlagen. Zwei Tore erzielte zudem auch Innenverteidiger Maximilian Schütt.
Foto: Agentur 54 Grad
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