Die vorletzte Auswärtsreise der Saison führt das Team von Rolf Landerl am Sonntag (13 Uhr) zum SV Meppen. Die Niedersachsen befanden sich zuletzt in einer Talfahrt. So wurde Trainer Torsten Frings nach einer Serie mit nur sechs Punkten aus sieben Spielen und einem Heim-0:3 gegen Wiesbaden am 14. April entlassen. Unter Interimscoach Mario Neumann gab es immerhin ein 0:0 in Ingolstadt, ehe Rico Schmitt (zuletzt Carl Zeiss Jena) als Cheftrainer verpflichtet wurde. Unter dem Neu-Coach lief es bisher nicht entscheidend besser – nach zwei Niederlagen (1:2 gegen Magdeburg und 2:3 gegen Rostock) gab es zuletzt immerhin ein 0:0 beim FSV Zwickau, mit dem sich der SVM knapp über dem „Strich“ auf Platz 16 hielt. Den letzten Sieg gab es am 21. März gegen den gleichen Gegner, gegen den auch der VfB zuletzt gewann: Es war ein 2:1-Erfolg gegen Bayern München II.
Mit derzeit 56 Gegentoren stellt der SVM die schwächste Hintermannschaft der gesamten Liga. Quasi einen Minuspunkt haben die Meppener auch durch ihr sehr schlechtes Torverhältnis (-21), welches zum Ende der Saison ja durchaus noch entscheidend werden könnte.
Wer die größte Torgefahr beim Team von Rico Schmitt ausstrahlt, ist gar nicht so leicht zu sagen. Der beste Torschütze in dieser Saison ist Luka Tankulic mit vier Treffern (dazu fünf Assists). Danach folgen sechs Spieler mit jeweils drei Toren. So ist das Team schwer auszurechnen: Insgesamt verzeichnet Meppen schon 16 verschiedene Torschützen in dieser Saison. Mit Tankulic zusammen ist René Guder bester Scorer. Der offensive Außenspieler, der zuvor für Wehen Wiesbaden, Weiche Flensburg und Holstein Kiel spielte, hat in dieser Saison sechs Vorlagen und drei Tore in seinem Arbeitsnachweis stehen. Insgesamt punkten die Meppener vor allem aus Standardsituationen und Umschaltmomenten, für fußballerische Glanzpunkte ist das Team seltener zuständig.
In der Heimtabelle sind die Emsländer derzeit auf dem 14. Platz, sieben Siegen stehen bereits zehn Niederlagen gegenüber, ein Unentschieden gab es in der Hänsch-Arena noch gar nicht. In der Rückrunde holte der SVM bisher 16 Punkte.
Die Meppener haben als Verein in den vergangenen Jahren – ähnlich wie der VfB – Höhen und Tiefen durchschritten. 1970 stieg der Verein erstmals auf die überregionale Ebene auf (damals in die zweitklassige Regionalliga Nord) und erlebte seinen größten Erfolg 1987, als unter Trainer Rainer Persike der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Dort war man als Außenseiter elf Jahre lang präsent und klopfte sogar kurz einmal ans Tor zur Bundesliga. Nach dem Abstieg 1998 begannen schwierige Zeiten, die eine Insolvenz und eine Lizenzverweigerung beinhalteten. Der Niedergang führte zwischen 2008 und 2011 bis in die Fünftklassigkeit. Nach dem Regionalliga-Aufstieg 2011 folgte 2017 der Aufstieg in die 3. Liga – schon damals war der härteste Konkurrent lange Zeit der VfB Lübeck.
Der direkte Vergleich mit dem VfB über die vergangenen Jahrzehnte geht an den SVM. Von insgesamt 34 Duellen entschied der VfB nur elf für sich. Der letzte Sieg der Grün-Weißen über Meppen liegt fast sechs Jahre zurück (ein 2:1 im Mai 2015), der bislang letzte Heimsieg der Lübecker datiert sogar aus dem Jahr 2000.
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