2:2 – Verrückt, faszinierend, begeisternd

1754 Zuschauer waren gekommen und sie sollten ihr Kommen (erneut) nicht bereut haben. Der VfB Lübeck und die Zweitvertretung des SV Werder Bremen lieferten ihnen ein echtes Spektakel, am Ende stand ein für die Bremer glückliches 2:2 – für die Bremer, denn der VfB hatte ein deutliches Chancenplus zu verzeichnen und in der Schlusssekunde den Siegtreffer auf dem Fuß.

Aber der Reihe nach: Cheftrainer Denny Skwierczynski veränderte seine Mannschaft gleich auf drei Positionen im Vergleich zum letzten Punktspiel gegen Wolfsburg II: Im Tor kam Briant Alberti zu seinem ersten Regionalligaeinsatz in dieser Saison, außerdem fanden Tomek Pauer und der zuletzt gesperrte Dennis Wehrendt den Weg zurück in die Startelf. Jonas Toboll und Nils Lange nahmen auf der Bank Platz, Christian Rave war nicht im 18er Kader.

Von Beginn an bekamen die Fans ein turbulentes Spiel zu sehen: Zunächst entschied Schiedsrichter Hass früh auf Handelfmeter, nachdem Aleksander Nogovic der Ball im Strafraum an die Hand gesprungen war. Der erfahrene Ex-Profi Florian Bruns verwandelte sicher (4.). Nur sechs Minuten später wurde Stefan Richter auf dem Weg zum Tor regelwidrig von Torben Rehfeldt zu Fall gebracht – Freistoß und Rot für den Bremer (10.).

Dem VfB gab dies zunächst Rückenwind, Marcello Meyer zirkelte den Freistoß an den Pfosten (11.), Finn Thomas vergab völlig freistehend aus acht Metern (11.). Ein Richter-Kopfball nach einer Ecke kratzte ein Werderaner Abwehrmann von der Linie weg (12.).

Die nächste Gelegenheit hatte erneut Finn Thomas, der sich im Strafraum zunächst seines Gegenspielers entledigte und dann aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf (33.). Eiskalt dagegen die Gäste: Freistoß aus rund 25 Metern, Aycicek zirkelte das Leder über die Mauer hinweg zum 2:0 (36.). Über den darauf folgenden provozierenden Torjubel vor der Lübecker Fankurve hüllen wir besser den Mantel des Schweigens, immerhin entschuldigte sich Viktor Skripnik auf der Pressekonferenz für seine jungen Spieler.

Geballte VfB-Power auch nach dem Seitenwechsel, die mit einem schnellen Anschlusstor belohnt wird: Lukas Knechtel zieht aus rund 16 Metern ab und trifft flach ins untere Eck – 1:2 (54.). Weiter geht’s nur in eine Richtung, doch während Sirmais zunächst noch scheitert (71.), zeigt Stefan Richter auf der anderen Seite seine Klasse, als er von der Strafraumgrenze aus der Drehung unhaltbar trifft – AUSGLEICH (73.)!

Der VfB ist nicht zufrieden, will den Sieg, doch Marcello Meyer (81.), der eingwechselte Marvin Thiel (88.) und erneut Richter (90.) bekommen den Ball kein drittes Mal im Werder-Tor unter, auf der anderen Seite rettet Alberti gegen Lukowicz (72.).

Für den VfB geht es am 5. Oktober gegen den BV Cloppenburg weiter.

VfB Lübeck: Alberti – Knechtel, Wehrendt, Nogovic, Thomas, Voß, Sirmais (73. Thiel), Meyer, Richter, Pauer (46. Senger), Marheineke

Werder Bremen II: Duffner – Sternberg, Rehfeldt, Bruns (76. Grillitsch), Eggestein, Eggersglüß, Lukowicz (75. Capin), Aycicek, Fröde, Hüsing, Hilßner (12. Guwara)

Schiedsrichter: Marcel Hass

Tore: 0:1 Bruns (4./HE), 0:2 Aycicek (36.), 1:2 Knechtel (54.), 2:2 Richter (73.)

Gelbe Karten: Meyer Richter, Thomas

Rote Karte: Rehfeldt (10./Notbremse)