Großer Pokalfight nicht belohnt – VfB unterliegt im Elfmeterschießen

So grausam kann Fußball sein: Nach einem großartigen Pokalfight zog der VfB Lübeck am Ende vor 1369 Zuschauern den Kürzeren: Drei Mal ging der VfB in Führung, drei Mal kam der SC Weiche Flensburg jedoch wieder zurück und setzte sich schließlich im Elfmeterschießen, in dem der VfB ein weiteres Mal im Vorteil lag, durch. Am Ende stand es 4:6 nach Elfmeterschießen für die Gäste.

Rolf Landerl schickte eine auf drei Positionen veränderte Elf ins Rennen: Für Tim Weißmann kehrte Andreas Gomig zurück in die Startelf, außerdem begannen Stefan Richter für Gökay Isitan sowie Henrik Sirmais für Sefan Thelen. 

Der VfB erwischte einen Traumstart, ging bereits in der sechsten Minute nach einem Schuss von Dennis Hoins, den Gary Noel mit der Hacke noch leicht berührte, in Führung. Wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, hätte Hoins nach der Klasse-Hereingabe von Nico Löffler den Ball nicht um Haaresbreite verpasst, sondern über die Line drücken können (15.). So aber hatte Weiche durch Nico Empen nur elf Minuten später die erste Antwort am heutigen Abend parat – 1:1 (17.).  Hoins, der es verpasste, nach katastrophalem Fehlpass der Flensburger zielstrebiger in den Strafraum zu gehen (38.), und Löffler, der mit seinem Flachschuss aus 16 Metern das gegnerische Gehäuse nur um Zentimeter verpasste (41.), hatten weitere dicke Gelegenheiten.

Auf der anderen Seite marschierte der gestern verpflichtete René Guder durch die grünweiße Abwehrreihe und an Benjamin Gommert vorbei, der dabei viel Mühe hatte, eine Notbremse zu verhindern. Aus dann aber sehr spitzem Winkel traf er nur das Außennetz, zudem wäre Wehrendt vermutlich dagewesen (28.). Das Pausen-Remis war somit gerecht.

Nach dem Seitenwechsel ging es in dieser packenden Partie munter weiter. Verpasste Gary Noel aus spitzem Winkel zunächst noch (50.), drückte er nur eine Minute später eine Löffler-Vorlage über die Linie – 2:1 (51.)!

Die Partie wog hin und her mit Chancen und Krämpfen auf beiden Seiten und mit dem erneuten Ausgleichstreffer durch Empen acht Minuten vor dem Ende (82.). Dabei sollte es trotz sechs Minuten Nachspielzeit bleiben. Verlängerung.

Auch hier gingen beide Mannschaften auf unglaublichem Niveau und mit offenem Visier zu Werke und als Stefan Richter auf links abging, den mitgelaufenen Hoins bediente und dieser zur erneuten Führung traf, war das Halbfinale schon zum Greifen nah (96.). Endgültig zupacken hätte Gökay Isitan können, doch seine hervorragende Einzelleistung konnte er nicht krönen – sein Schlenzer von links kommend klatschte nur an den Pfosten (99.). Und so kam es, wie es meistens kommt: Flensburg glich durch Nedim Hasanbegovic erneut aus (106.) und hätte durch Jürgensen sogar noch in Führung gehen können, scheiterte aber am überragend reagierenden Benjamin Gommert (111.).

Im Elfmeterschießen hatten schlussendlich die Flensburger den etwas sichereren Fuß und zudem das Glück auf ihrer Seite: Während für den VfB nur Daniel Halke traf, schossen Christian Jürgensen, Tayfun Can und Rene Guder den Regionalliga-Konkurrenten ins Halbfinale.

VfB Lübeck: Gommert – Gomig, Wehrendt, Nogovic (74. Gebissa), Noel (62. Isitan), Sirmais, Deichmann (82. Weißmann), Richter, Halke, Löffler, Hoins

SC Weiche Flensburg: Kirschke – Jürgensen, Paetow, Empen, Meyer (60. Pläschke), Walter, Guder, Hasanbegovic, Thomsen, Ebot-Etchi (66. Wulff), Pastor Santos (75. Can)

Schiedsrichterin: Susann Kunkel

Tore: 1:0 Noel (6.), 1:1 Empen (18.), 2:1 Noel (51.), 2:2 Empen (82.), 3:2 Hoins (96.), 3:3 Hasanbegovic (106.).

Tore im Elfmeterschießen: 1:0 Halke, 1:1 Jürgensen, 1:2 Can, 1:3 Guder.

Gelbe Karten: Halke, Deichmann, Richter, Sirmais, Gomig,  Weißmann – Guder, Thomsen

Zuschauer: 1369

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