Mit einer verdienten 1:3 (0:2)-Niederlage im Gepäck kehrte der VfB Lübeck am Sonntag vom Spitzenreiter Dynamo Dresden heim. Ärgerlich war dieses Resultat in erster Linie deshalb, weil die Mannschaft von Trainer Rolf Landerl die Anfangsphase vollkommen verschlief, sich drei ziemlich einfache Gegentore einfing und auch noch einen Elfmeter verschoss. Da half am Ende auch eine deutlich bessere zweite Halbzeit nicht – mehr als ein Fleißkärtchen für eine gute Moral, die auch die Dresdner anerkannten, gab es dafür zu Recht nicht mehr zu ernten.

Landerl hatte im Vergleich zum enttäuschenden 1:3 in Duisburg zwei Positionen verändert: Neben dem verletzten Marvin Thiel war auch Routinier Mirko Boland diesmal nicht von Beginn an dabei, Pascal Steinwender und Ersin Zehir rückten in die Anfangsformation, die erneut im zuletzt gewohnten 4-2-3-1 formiert war.

Die auch vom Trainer zuvor geforderte Galligkeit im Kampf um den Ligaverbleib war der VfB-Elf in der ersten halben Stunde aber nicht wirklich anzumerken. Einer gut aufspielenden Dresdner Mannschaft wurde es zu leicht gemacht, die Lübecker fanden zu selten in die Zweikämpfe und leisteten sich auch im Spielaufbau zu leichte Fehler. Hinzu kamen Gegentore, bei denen es den Gelb-Schwarzen viel zu leicht gemacht wurde. Beim 1:0 wurde eine Will-Ecke am kurzen Pfosten verlängert, am langen Pfosten stand Christoph Daferner völlig frei und erzielte unbedrängt das 1:0 (11.). Beim 2:0 faustete Lukas Raeder eine Flanke aus dem Strafraum – und obwohl erst Paul Will 30 Meter vor dem Tor diesen Ball verarbeiten konnte, bekam der VfB die Lücke nicht geschlossen; Will ging einige Schritte, zog unbedrängt ab und traf mit einem platzierten Flachschuss (24.). Dazwischen hatten die Dresdner durch Daferner (14.) und Sohm, der eine Meier-Flanke haarscharf verpasste (17.), weitere Möglichkeiten.

Die Lübecker fanden erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause besser in die Partie. Zuvor waren nur zwei Ecken erarbeitet worden, nun gab es durch einen Deichmann-Kopfball zumindest mal einen Abschluss (37.). Drei Minuten später folgte ein Elfmeter für die Gäste, als Tim Knipping ungestüm in den Rücken von Zehir gesprungen war. Gegen den als Elfmetertöter bekannten Dynamo-Schlussmann Kevin Broll wollte es Yannick Deichmann, der zuletzt verwandelt hatte, offenbar zu genau machen und setzte den Ball knapp über den linken Torwinkel (40.). Die Chance, in ein bis dahin schwaches Spiel noch vor der Pause zurückzufinden, war dahin.

Auch nach der Pause hatte der VfB, der nun mit der Umstellung auf 3-5-2 mehr Sicherheit in sein Aufbauspiel bekam, eine solche Gelegenheit. Thorben Deters hatte die Szene selbst eingeleitet und kam nach einer Deichmann-Ablage aus sechs Metern zum Abschluss, doch Broll parierte den nicht ganz ins Eck platzierten Schuss stark (53.). Und so machte Dynamo vermeintlich schnell den Deckel auf das Spiel. Einen Ballverlust im Spielaufbau nutzten die Gastgeber zu einem Konter, Daferner wurde von Lukas Raeder nur ein wenig abgedrängt, kam aber noch unbedrängt zum Flanken – Niklas Kreuzer verwertete die Hereingabe zum dritten Treffer des Tabellenführers (59.).

Immerhin war die Hoffnung schnell zurück: Quasi im Gegenangriff brachte Julius Kade VfB-Angreifer Cyrill Akono ungestüm zu Fall. Den zweiten Elfmeter nahm Ersin Zehir und verwandelte wie schon in Wiesbaden – nach 61 Minuten hieß es nur noch 3:1. Der VfB zeigte nun zumindest Moral, steckte nicht auf und hatte auch seine Möglichkeiten, um die Partie noch einmal spannend zu machen. Schüsse von Sebastian Hertner (80.) und Patrick Hobsch (90./+1) waren aber letztlich nicht mehr zwingend genug, bei einigen anderen vielversprechenden Aktionen war noch ein Abwehrbein dazwischen. Und als auf der Gegenseite Pascal Sohm noch freistehend an Raeder scheiterte, hatten auch die Dresdner noch eine große Möglichkeit (88.).

Die Niederlage als solche musste beim Spitzenreiter einkalkuliert werden und verschlechterte die Situation auch in der Tabelle nicht entscheidend. Sorgen machte allerdings die Leistung in der ersten halben Stunde, mit der auch gegen schwächere Mannschaften als Dynamo Punkte kaum zu erwarten wären.

Dynamo Dresden: Broll – Ehlers, Knipping, Kwadwo – Kreuzer (84. Löwe), Kade, Will, Meier – Mörschel – Sohm (90./+2 Großer), Daferner (74. Stor).

VfB Lübeck: Raeder – Riedel, Grupe, Okungbowa (46. Hertner), Rieble (80. Wolf) – Mende, Zehir (68. Boland) – Deichmann, Deters, Steinwender (80. Ramaj) – Akono (68. Hobsch).

SR: Robert Schröder (Hannover).

Zuschauer: keine.

Tore: 1:0 Daferner (11.), 2:0 Will (24.), 3:0 Kreuzer (59.), 3:1 Zehir (61., Foulelfmeter).

Gelbe Karten: Kwadwo – Zehir.

Bes. Vork.: Deichmann schießt Foulelfmeter über das Tor (40.).

Foto: Agentur Lobeca

Von Published On: 14. Februar 2021Kategorien: 1. Herren
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