Wenige Zentimeter fehlten zu einem befreienden Sieg für den VfB am Samstag gegen den SC Verl. 2:2 (1:2) hieß es am Ende in einem durchaus interessanten, wenn auch nicht durchgängig hochklassigen Duell der beiden Aufsteiger. Am Ende waren die Lübecker dem Sieg dabei näher, doch kurz vor Schluss verhinderte das Aluminium bei einem Kopfball von Tommy Grupe den Siegtreffer.

Im dritten Spiel der englischen Woche hatte VfB-Trainer Rolf Landerl mit Elsamed Ramaj für Marvin Thiel einen Wechsel im Vergleich zum 0:0 gegen den TSV 1860 München vorgenommen. Auf der anderen Seite wechselten die Ostwestfalen nach dem 1:1 gegen Ingolstadt auf fünf Positionen.

Den besseren Start in die Partie hatten die Gäste, die in der ersten Halbzeit das ballsicherere und etwas aktivere Team stellten. Nach elf Minuten hatte Verl auch die erste Möglichkeit der Partie, als Aygün Yildirim nach einer Linksflanke von Rabihic allerdings an Lukas Raeder im VfB-Tor scheiterte. Klare Torchancen blieben jedoch auf beiden Seiten eher Mangelware. Und so war auch der Führungstreffer der Gäste von unglücklichen Umständen begünstigt. Der VfB bekam auf der rechten Abwehrseite die Flanke von Christopher Lannert nicht verhindert, in der Mitte grätschten Tommy Grupe und Justin Eilers in den Ball und vom Fuß des Lübecker Kapitäns sprang die Kugel unglücklich ins eigene Netz – 0:1 (24.). Doch die Moral war schon in den vergangenen Wochen durchweg intakt, und so bewirkte auch der Rückstand keinen Knacks. Schon sechs Minuten nach dem Gegentreffer hieß es 1:1. Ersin Zehir hatte den Ball gewonnen und für Eli Ramaj aufgelegt, der sich in den Strafraum durchtankte und quer legte – Cyrill Akono hielt nur den Fuß hin und drückte zum Ausgleich ein (30.). Nun hatte der VfB auch Oberwasser. In einer ganz ähnlichen Szene fünf Minuten später hätte auch das 2:1 fallen können. Erneut setzte sich Ramaj auf dem linken Flügel stark in Szene, drang in den Strafraum ein – doch es war eher eine Mischung aus Torschuss und Querpass, die am Ende zu ungenau war, als dass sie Thorben Deters am langen Pfosten noch hätte verwerten können. Umso ärgerlicher, dass ausgerechnet in dieser Phase, als der VfB besser ins Spiel gefunden hatte, der Gegentreffer zum 1:2 fiel. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld schaltete Verl gut um. Philipp Sander setzte Kasim Rabihic in Szene, dessen strammer Schuss vom Aluminium zurückprallte und von Eilers per Kopf über die Linie bugsiert wurde (36.).

Mit Osarenren Okungbowa (Knöchelverletzung) kurz vor und Cyrill Akono und Nico Rieble, die beide über muskuläre Probleme klagten, forderten die Belastungen der vergangenen Woche rund um die Halbzeitpause ihren Tribut in Form dreier verletzungsbedingter Wechsel. Der VfB wollte nun mehr, leistete sich aber auch den einen oder anderen leichten Ballverlust. Dennoch war der VfB nun mehr am Drücker – auch weil die Verler ihre Kontermöglichkeiten oft nicht gut genug ausspielten. So hatte Yannick Deichmann nach einer Ramaj-Vorarbeit die erste Chance zum Ausgleich (50., knapp vorbei). Der eingewechselte Soufian Benyamina verpasste eine Deichmann-Hereingabe nur knapp (59.). Ramaj schoss von der Strafraumgrenze knapp über das Tor der Gäste (61.). Und nach einer guten Ramaj-Vorarbeit war ein Abwehrbein vor Benyamina am Ball (74.).

Hinten warfen sich die Grün-Weißen immer wieder in Schüsse der Gäste, so Ryan Malone bei einem Versuch von Corboz (51.), Sven Mende, ebenfalls gegen Corboz (77.), oder Grupe und Hertner bei einer guten Aktion von Yildirim (83.). Und so wäre sogar der Sieg für den VfB noch möglich gewesen, denn zehn Minuten vor Schluss gelang der Ausgleich. Nach einem langen Ball von Zehir hatte Deichmann gegen Verls Lars Ritzka nachgesetzt und diesem die Kugel abgenommen, marschierte allein in Richtung Gäste-Tor und überwand Keeper Robin Brüseke mit einem Flachschuss zum 2:2 (80.). Nun war zu sehen: Die Grün-Weißen wollten unbedingt auch den Dreier. So kam es zu einem offenen Schlagabtausch, in dem der VfB die beste Siegchance hatte: Doch Tommy Grupe köpfte den Ball an den linken Pfosten, und als Benyamina den Abpraller in die Maschen setzte, beendete der berechtigte Abseitspfiff den aufkommenden Jubel jäh (88.).

Am Ende fehlte wieder einmal nicht viel zum Sieg. In den spielfreien Tagen bis zum Gastspiel beim FC Bayern München II gilt es, die positiven Aspekte nach vorne zu rücken: Die Mannschaft holte zweimal einen Rückstand auf, ist inzwischen dreimal in Folge ungeschlagen. Auch wenn der Blick auf die Tabelle derzeit wenig Freude macht – die Tendenz in den Leistungen zeigt nach oben. Abschreiben sollte diese Mannschaft noch niemand, das wurde auch heute wieder deutlich!

 

VfB Lübeck: Raeder – Deters (71. Thiel), Malone, Grupe, Rieble (48. Hertner) – Okungbowa (45. Mende), Boland (71. Röser) – Deichmann, Zehir, Ramaj – Akono (48. Benyamina).

SC Verl: Brüseke – Korb (46. Ritzka), Langesberg, Stöckner, Lannert – Sander (65. Schwermann), Köhler, Corboz – Yildirim, Eilers (66. Putaro), Rabihic.

SR: Nicolas Winter (Hagenbach).

Zuschauer: keine.

Tore: 0:1 Grupe (24., Eigentor), 1:1 Akono (30.), 1:2 Eilers (36.), 2:2 Deichmann (80.).

Gelbe Karten: Akono, Malone, Hertner, Zehir – Köhler, Langesberg, Lannert, Yildirim.

 

Fotos: Agentur 54 Grad

Von Published On: 20. März 2021Kategorien: 1. Herren
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