Mit einer bitteren Niederlage im Gepäck musste der VfB am Dienstagabend die lange Busheimreise nach Lübeck antreten. In einem höchst attraktiven Drittliga-Spiel, zu dem unsere Mannschaft sehr viel beitrug, hatte am Ende der SV Wehen Wiesbaden mit 4:2 (1:2) die Nase vorn – sehr unglücklich aus Sicht des VfB, denn die Landerl-Elf stellte in der Brita-Arena in den ersten 45 Minuten das klar bessere Team.

Der VfB-Coach hatte auf insgesamt vier Positionen umgestellt. Neben dem gesperrten Yannick Deichmann und dem verletzten Mirko Boland fehlten in der englischen Woche auch Soufian Benyamina und Osarenren Okungbowa in der Startelf, Sven Mende, Martin Röser, Marvin Thiel und erstmals der junge Lucas Wolf, der auch eine ansprechende Partie zeigte, waren von Beginn an auf dem Feld.

In der Anfangsphase gelang es den Lübeckern noch nicht so, gegen den Zweitliga-Absteiger das eigene Spiel durchzusetzen. Wiesbaden machte früh Druck und hatte viel Ballbesitz. Doch das änderte sich schnell. Schon nach rund zehn Minuten fanden die Lübecker besser in die Partie, spielten mutig von hinten heraus und fanden mit zügigem und präzisem Passspiel die Wege in die Tiefe. Chancen entstanden folgerichtig vor allem vor dem Tor des SVWW. Marvin Ajani rettete bereits nach 14 Minuten auf der Linie, als Thorben Deters einen Schuss abgegeben hatte. Aus der ersten von insgesamt fünf Lübecker Ecken vor der Pause, die allesamt nicht ungefährlich waren, entstand das 0:1. Dennis Kempe hielt Tommy Grupe im Strafraum fest. Ersin Zehir nahm sich entschlossen den Ball zum Strafstoß und brachte nicht nur den VfB sicher in Führung, sondern beendete auch die Elfmeter-Misere nach zuletzt drei verschossenen Versuchen (23.). Bei einem Freistoß aus Linksaußenposition war das 0:2 möglich. Der Ex-Wiesbadener Martin Röser schoss den Ball direkt aufs Tor, Tim Boss lenkte mit Mühe zur Ecke (31.). Im Anschluss an eine Ecke wurde ein Schuss von Pascal Steinwender gerade noch geblockt (34.). Nach guter Vorarbeit von Wolf traf Deters nur den rechten Pfosten (38.). Das 0:2 war in dieser Phase hochverdient. Deters erzielte es keine 30 Sekunden nach seinem Pfostentreffer, als er den von Thiel zurück ins Zentrum gebrachten Ball entschlossen verwertete (39.).

Für den SVWW war es Glück, dass es zur Pause nur 1:2 hieß. Zwar hatten auch Maurice Malone, der aus fünf Metern den Ball nicht voll traf (20.), und Kempe, der nach einer Ecke knapp vorbeiköpfte (38.), Tormöglichkeiten für die Gastgeber gehabt. Alles zusammen genommen war es aber glücklich, dass Kempe im Anschluss an eine Ecke von der rechten Seite mit der letzten Aktion vor der Pause zum 1:2 ins leere Tor köpfte (45./+2).

Es war ein Treffer, der den Wiesbadenern Auftrieb gab. Wenige Minuten nach der Pause bauten die Gastgeber eine Druckphase auf, aus der sich der VfB nur noch sporadisch befreite. Allerdings hatte der SVWW trotz großer Ballsicherheit und viel Wucht zunächst weniger Torchancen als der VfB, der durch einen Röser-Schuss (60.) und einen indirekten Freistoß aus fünf Metern, bei dem Schüsse von Steinwender und Mende abgeblockt wurden (64.), durchaus das 1:3 hätte erzielen können. In der Folgezeit deutete sich dann der Ausgleich an. Ein Kopfball von Ahmet Gürleyen strich nach einer Ecke vorbei (65.), nach einer Ajani-Flanke fehlten bei einem Tietz-Kopfball nur Zentimeter (66.). Zwei Minuten später war es passiert: Tietz legte per Kopf ab, und der eingewechselte Österreicher Dominik Prokop traf mit einem platzierten 16-Meter-Schuss genau neben den linken Pfosten zum 2:2 (68.). Der VfB hatte sich kaum geschüttelt, da gab es auch noch Elfmeter für den SVWW. Grupe soll Wiesbadens Malone gehalten haben. Zwar ahnte Lukas Raeder die Ecke, doch Tietz nutzte die Chance zum 3:2 (71.).

Der VfB war nun wieder gefordert, und hatte gegen sich etwas mehr zurückziehende Gastgeber auch prompt wieder Chancen. Doch Steinwender scheiterte aus 15 Metern an Boss (74.) und der eingewechselte Morten Rüdiger schoss aus 16 Metern wenige Zentimeter links am Tor vorbei (77.). In der Endphase warfen die Grün-Weißen dann noch einmal alles nach vorn. Doch statt des insgesamt verdienten Ausgleichs machte Wiesbaden den Sack zu: Nach einem Konter über Maurice Malone traf Jakuv Medic zum 4:2-Endstand (89.).

Lange hinterhertrauern dürfen die Lübecker diesen Punkten nicht. Schon am Samstag steht gegen den SV Meppen die nächste schwere Aufgabe bevor – und aus der heutigen Leistung, die das Team über weite Strecken zeigte, kann man trotz des Ergebnisses auch eine Menge Positives mitnehmen.

SV Wehen Wiesbaden: Boss – Ajani (90. Kuhn), Mockenhaupt, Gürleyen, Kempe – Medic, Lais – Guthörl (46. Prokop), Korte (84. Niemeyer), M. Malone – Tietz.

VfB Lübeck: Raeder – Riedel (81. R. Malone), Grupe, Rieble – Deters, Mende, Zehir, Thiel – Wolf (76. Rüdiger), Röser – Steinwender (80. Hebisch).

SR: Franz Bokop (Vechta).

Zuschauer: keine.

Tore: 0:1 Zehir (23., Foulelfmeter), 0:2 Deters (39.), 1:2 Kempe (45./+2), 2:2 Prokop (68.), 3:2 Tietz (71., Foulelfmeter), 4:2 Medic (89.).

Gelbe Karten: Mockenhaupt – Röser, Grupe.

Foto: imago images

Von Published On: 15. Dezember 2020Kategorien: 1. Herren
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