Unter den Neuzugängen des VfB Lübeck nimmt Cemal Sezer eine besondere Stellung ein: Mit dem 25-Jährigen kehrte ein echter Grün-Weißer zurück an die Lohmühle. Mit Ausnahme eines kurzen Abstechers zum ATSV Stockelsdorf spielte er schon seit der F-Jugend für den VfB und geht in seine 16. Saison für unseren Verein. Das erste Saisonspiel macht die Rückkehr noch etwas spezieller: Die letzten beiden Jahre spielte Cemal für den Auftaktgegner FC St. Pauli II. Wir sprachen vor dem Regionalliga-Auftakt mit dem Offensivmann.

 

Cemal, mit welchen Gefühlen gehst Du in das erste Spiel? Vermutlich kennst Du ja einige Gegenspieler noch sehr gut.

Ja, das stimmt. Es ist ein besonderes Spiel. Ich kenne fast alle Spieler und auch die Trainer und Betreuer noch, denn bei St. Pauli II hat sich in der Sommerpause nicht so viel verändert. Jetzt bin ich zurück in Lübeck, bei meinem Heimatverein. Das freut mich sehr. Aber die Zeit in Hamburg möchte ich nicht missen. Ich bin ein paar andere Schritte gegangen und nochmal anders gereift. Es war eine positive Zeit für mich. Austausch ist mit einigen auch immer noch da, der eine oder andere wird sich sicher auch freuen, wenn wir jetzt gegeneinander spielen.

 

Wie ordnest Du Deine ehemaligen Kameraden denn als sportlichen Gegner ein? Was kommt da auf den VfB zu?

Eine U23 kann immer unangenehm sein. Wir kennen das ja aus der Vergangenheit schon. Wenn man die Jungs spielen lässt, sind das schwierige Spiele. Wir müssen direkt da sein, die Zweikämpfe annehmen und sofort den Ton des Spiels bestimmen. Wenn uns das gelingt, können wir auf jeden Fall auch die drei Punkte hier auf der Lohmühle behalten. Das ist unser klares Ziel.

 

In der Vorbereitung hat man gespürt, dass Ihr alle Lust darauf habt, endlich mal wieder ein Spiel vor Publikum zu bestreiten. Geht Dir das ähnlich?

Wir haben schon in Todesfelde gemerkt, dass direkt eine ganz andere Stimmung herrscht, wenn die Fans wieder etwas Stimmung machen können und einfach nur „VfB“-Sprechchöre anstimmen. Und da konnten ja nur etwa 150 Lübecker dabei sein. Jetzt haben wir gleich zum Start ein Freitagspiel. Lohmühle, Flutlicht, über 2.000 Zuschauer – da muss man eigentlich schon gar nicht mehr sagen. Und wir hoffen natürlich, dass die Fans dann auch sehr lautstark dabei sind.

 

Rund um die Lohmühle ist aktuell eine recht positive Grundstimmung zu spüren. Wie nimmst Du die wahr?

Auch sehr positiv. Wir haben als Mannschaft auch versucht, dazu noch beizutragen, beispielsweise jetzt durch das gemeinsame Streichen der Wand mit den Fans. Am Ende zählt aber auf dem Platz. Wir wissen, was in erster Linie von uns erwartet wird, nämlich dass wir uns in jedem Spiel zerreißen. Wenn wir dann mal alles probiert haben und es nicht geklappt hat, werden wir auch immer Rückhalt haben. Das war in den Jahren früher auch schon immer so.

 

Wie siehst Du Deine Rolle im Team?

Ich bin ja etwas später in die Vorbereitung eingestiegen und erst etwa vier Wochen dabei. Aber ich glaube, dass ich jetzt eine andere Rolle einnehmen kann als damals, wo ich direkt aus der U19 kam und meine ersten Schritte im Herrenfußball gemacht habe. Ich versuche, mein Bestes zu geben und der Mannschaft zu helfen. Am liebsten natürlich mit Toren und Vorlagen.

 

Wo siehst Du Deine Rolle? Ganz vorne oder auf der Zehn?

Wir haben beides probiert, und es kann beides funktionieren. Zuletzt bei St. Pauli war ich die klare Neun, meist allein in vorderster Spitze. Wir haben noch nicht so viele Spiele gehabt. Nach einigen Punktspielen wird sich vielleicht herauskristallisieren, wo ich der Mannschaft am meisten helfe.

 

Hast Du Dir persönlich Ziele gesetzt? Die letzte Saison lief ja bis zum Abbruch sehr gut.

Ja, da war ich überragend im Flow und hatte nach zehn Spielen sechs Tore und sieben Vorlagen auf dem Konto. Ich hatte aber auch vor der Saison damals schon gesagt, dass die wichtigsten Ziele andere sind: Dass ich und meine Kollegen gesund bleiben und wir als Mannschaft gemeinsam Erfolg haben. Klar wäre es schön, wenn ich 15 Tore schießen würde. Aber am wichtigsten ist es, Gas zu geben für die Mannschaft und wenn das klappt, werden die mannschaftlichen und die persönlichen Erfolgserlebnisse zusammenkommen.

 

Welche Zielsetzung hast Du für die Saison? Was dürfen die Fans erwarten?

Ich glaube, dass die meisten schon wissen, dass hier jetzt nicht der Absteiger aus der 3. Liga kommt, der die Gegner 5:0 aus dem Stadion schießt. Wir sind eine neue, sehr junge Mannschaft. Da werden anfangs auch nicht alle Dinge funktionieren. Im Gesamtpaket passt es aber schon, wir haben recht schnell zusammengefunden. Erstmal müssen wir aber auch in die Saison hineinkommen, das ist noch einmal etwas anderes. Erst wenn man absehen kann, wo wir wirklich stehen, kann man konkretere Ziele formulieren.

 

Foto: Agentur 54 Grad

 

 

Von Published On: 12. August 2021Kategorien: 1. Herren
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