Dramatisches Finish – VfB ringt Havelse nieder

Der VfB bleibt einziger und unangenehmer Verfolger des Tabellenführers VfL Wolfsburg II. Mit dem 3:1-Heimerfolg über den TSV Havelse konnten die Grün-Weißen den Rückstand auf die Wölfe auf sieben Punkte verkürzen und haben dabei noch das Nachholspiel in Hannover in der Hinterhand.

Ausgangslage

Gleich einige Serien hatte der VfB am Abend zu verteidigen. So ziemlich genau ein Jahr lag die letzte Niederlage auf der heimischen Lohmühle zurück (24.3.18 gegen den HSV II). Dazu kamen sieben ungeschlagene Spiele in Serie (19 von 21 Punkten), in denen man auch noch ohne Gegentor blieb. Diese Serien sollten nach Möglichkeit verteidigt werden, wollte man dem Tabellenführer VfL Wolfsburg II, der zuletzt Punkte liegen ließ, auf den Fersen bleiben.

Dem entgegen stand allerdings der TSV Havelse, der bei seinen letzten beiden Gastauftritten immerhin vier Punkte von der Lohmühle entführen konnte, das Hinspiel in Garbsen ebenfalls mit 2:1 gewann und zuletzt drei der vier Partien, unter anderem in Kiel und Norderstedt, für sich entschied und nur das Spiel gegen den VfL Wolfsburg denkbar knapp mit 1:2 verlor.

Aufstellungen

Nach dem letzten Pflichtspiel gegen den HSV II nahm Rolf Landerl nur eine Veränderung in seiner Anfangsformation vor. Sven Mende war nach überstandener Grippe wieder in die Anfangself zurückgekehrt, für ihn musste Dongsu Kim auf die Bank weichen. Tommy Grupe, vor 14 Tagen noch auf der Mende-Position, rückte zurück in die Dreierkette.

Auf Havelser Seite saß Ex-VfBer Maurice Maletzki zunächst auf der Bank. Ein Wiedersehen gab es zudem mit Noah Plume, der sich im Winter noch auf der Lohmühle vorstellte, sich aber letztlich für einen Wechsel von Lotte zurück an seine alte Wirkungsstätte entschied.

Highlights

Der TSV Havelse erwies sich als der erwartet unangenehme Gegner. Gleich mehrfach und vor allem im ersten Durchgang wussten sie Torhüter Benjamin Gommert zu beschäftigen und trieben einem Großteil der 1960 Fans im Stadion die eine oder andere Schweißperle auf die Stirn.

Zwar hatte der VfB durch einen Arslan-Schuss die erste Gelegenheit (5.), Havelse setzte allerdings mit einem abgefälschten Distanzschuss von Kapitän Tobias Fölster (14.) und zwei Abschlüssen vom völlig freistehenden David Lucic (39.) und Yannik Jaeschke (45.) durchaus ebenfalls Akzente.

Auf Lübecker Seite hatten die Fans nach einer Viertelstunde erstmals den Torschrei auf den Lippen, Yannick Deichmanns Kopfball jedoch konnte von Tasky noch von der Linie gekratzt werden. Arslan glänzte zudem mit einem Fallrückzieher nach einer Riedel-Flanke (27.) und verpasste ebenso wie Hoins (28./36.) das Ziel mit Schüssen aus der Distanz.

Auf witterungsbedingt schwierigem Geläuf agierte der VfB auch nach dem Seitenwechsel mit der notwendigen Geduld und verpasste durch Arslan aus spitzem Winkel (60.) und Riedel, dessen Schuss gerade noch so abgeblockt werden konnte (71.), frühzeitiger die Führung. Diese gelang schließlich Tommy Grupe, der nach präziser Freistoßvorlage von Marvin Thiel die Lohmühle per Kopf erstmals zum Beben brachte – 1:0 (74.). Die Euphorie fand jedoch drei Minuten vor dem Ende ein abruptes Ende, als Havelse zu dem Zeitpunkt eher unerwartet durch den abstaubenden Erhan Yilmaz doch noch der Ausgleich gelang (87.).

Mannschaft und Fans allerdings schüttelten sich nur kurz, ehe ein weiterer Standard die Entscheidung bringen sollte. Arslans Ecke verlängerte der aufgerückte Daniel Halke in die Maschen (89.) und in der Nachspielzeit konterten Arslan und Sezer zum 3:1 (90.+2) – die Lohmühle kochte über!

So geht’s weiter…

Am kommenden Sonntag steht das Auswärtsspiel Germania Egestorf-Langreder auf dem Spielplan. Es wird das erste von vier aufeinander folgenden Auswärtsspielen sein.

Das Spiel im Stenogramm

VfB Lübeck: Gommert – Weißmann, Arslan, Franziskus, Mende (66. Matovina), Deichmann (84. Hobsch), Thiel, Grupe, Halke, Hoins (61. Sezer), Riedel.

TSV Havelse: Rehberg – Schleef, Sonnenberg, Langfeld (84. Maletzki), Jaeschke (79. Cicek), Foelster, Kina, Plume (79. Kani), Tasky, Yilmaz, Lucic

Schiedsrichter: Konrad Oldhafer

Tore: 1:0 Grupe (74.), 1:1 Yimaz (87.), 2:1 Halke (89.), 3:1 Sezer (90.+2)

Gelbe Karten: Franziskus, Halke, Weißmann, Deichmann, Sezer – Jaeschke, Tasky, Plume, Kina, Sonnenberg

Zuschauer: 1.960