Auszeichnung für Lukas Pfeiffer: Der 31-jährige Trainer unserer Regionalliga-Mannschaft wurde im Februar in der Rubrik „Fair ist mehr“ vom Schleswig-Holsteinischen Fußballverband „in Anerkennung für das außergewöhnlich faire Verhalten“ mit einer Urkunde und einem Sachpreis geehrt.
Der Hintergrund der Ehrung geht auf den 22. September 2021 zurück. Was war damals passiert? Im Regionalliga-Punktspiel unserer Mannschaft gegen den Hamburger SV II (2:2) war nach einem ungeahndeten Foul an Mirko Boland der Ball von den Gästen ins Aus gespielt worden. Tommy Grupe schlug die Kugel nach dem Einwurf weit in die gegnerische Hälfte – gedacht als faire Geste. Boland jedoch, der zuvor am Boden gelegen hatte und die Situation entsprechend nicht erfasst hatte, erlief den „Steilpass“ und schoss den Ball zum 2:1 ins Tor.
Für Lukas Pfeiffer war sofort klar, dass aus diesem Missverständnis kein spielentscheidender Vorteil für seine Mannschaft entstehen sollte. Auf der Trainerbank wurde über den vermeintlichen Führungstreffer nicht gejubelt. Schon vor den Beschwerden der Hamburger den Außenstehenden entschied Pfeiffer, dass eine Reaktion erfolgen müsste und besprach sich, noch während die HSV-Spieler den Schiedsrichter und den Torschützen umringten, mit Kapitän Grupe und dem Trainerteam. Ergebnis: Im Anschluss an den Wiederanstoß durfte HSV-Stürmer Robin Meißner ungehindert durchlaufen und den entstandenen Vorteil wieder ausgleichen. Das 2:2 war letztlich auch der Endstand der Partie.
„Ich möchte jedes Spiel gewinnen, aber nicht so. Aus dem Grund haben wir sofort entschieden, den HSV direkt zum Ausgleich kommen zu lassen“, erklärte Pfeiffer direkt nach dem Spiel. Der Schiedsrichter Jost Steenken trug dieses Verhalten im offiziellen Spielbericht unter der Rubrik „Meldung über besonders faires Verhalten“ ein, sodass der Verband direkt davon Kenntnis erhielt.
Auch heute noch sieht Pfeiffer seine Entscheidung als die einzig richtige an. „Unabhängig davon, wie das Spiel oder die Saison ausgegangen ist oder ausgehen wird, war die Reaktion für mich alternativlos im Sinne des sportlichen Miteinanders“, betont der VfB-Trainer.
Eine Ehrung im Bereich „Fair ist mehr“ erhielt Pfeiffer nicht zum ersten Mal. Bereits als junger Fußballer des TSV Gellersen wurde ihm eine ähnliche Auszeichnung zuteil. Damals hatte er in einem Punktspiel den Ball ins Aus gespielt, obwohl er allein auf den Torhüter zugelaufen wäre, um einem schwer verletzten Gegenspieler, der schreiend am Boden lag, eine schnelle Behandlung zu ermöglichen.
Foto: Agentur 54 Grad
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