Eine unaufgeregte Jahreshauptversammlung brachte der VfB Lübeck in seinem Jubiläumsjahr am gestrigen Abend hinter sich. Dennoch sendete der Vorstand in Person seines Sprechers Thomas Schikorra klare Botschaften nach draußen. Und auch finanziell steht der Verein auch sieben Jahre nach den großen Turbulenzen auf soliden Füßen. Der Reihe nach:

Vorstandssprecher Thomas Schikorra ging in seinem Vorstandsbericht auf die Vielzahl an Aufgaben der zurückliegenden zwölf Monate ein. Das Jubiläumsjahr gespickt mit dem Jubiläumsspiel gegen Sheffield Wednesday und dem Geburtstagsspiel gegen den VfL Wolfsburg II sowie den zahlreichen Veranstaltungen abseits des grünen Rasens haben die ohnehin rar vorhandenen Ressourcen über das normale Maß hinaus gebunden.

Durch das Ausscheiden des Sportvorstandes Michael Hopp zu Beginn des Jahres fand innerhalb der Gremien zudem eine Umverteilung der zu bewerkstelligenden Aufgaben im sportlichen Bereich statt. Die erste Zwischenbilanz dieser Kraftanstrengungen ist dennoch positiv. Der VfB steht nach 15 Spielen der laufenden Spielzeit an der Tabellenspitze der Regionalliga Nord. Die Chancen, das Ziel Aufstieg in die 3. Liga in dieser Saison zu realisieren, sind größer denn je. Aber, und das erklärten sowohl Schikorra als auch Timo Neumann für den Aufsichtsrat unisono, der Verein würde diese Ziele auch im Falle eines Scheiterns über das Saisonende hinaus in jedem Fall weiterverfolgen.

„Das Jubiläumsjahr“, so führte Schikorra aus, „hat uns in Lübeck viele Türen geöffnet, sowohl zur Politik als auch zu potentiellen Sponsoren. Das Bild, das wir dabei vermittelt bekommen haben, war deckungsgleich, der Tenor war immer derselbe: Es wird anerkannt, dass wir alle zusammen dem VfB einen neuen Anstrich gegeben haben und der Verein vorankommt. Ebenso einhelliger Tenor war, dass für das verbesserte Standing des VfB auch eine wesentliche Rolle spielt, dass Negativschlagzeilen über unsere Fans weniger geworden sind. Dabei gab es kein Gespräch, in dem nicht auch das Image des VfB thematisiert wurde, dass im Umfeld des Vereins immer wieder auch Rechte auftreten.“

Dem entschieden entgegen zu treten, haben die Gremien des Vereins ganz nach oben auf die Agenda gesetzt. Konkreten Überlegungen sind dabei Folgende:

  1. Wir werden unseren Ordnungsdienst nochmals für das Thema sensibilisieren, die Sicherheitsmaßnahmen nochmals nachjustieren und auch unsere Stadionordnung hinsichtlich unserer Werte präzisieren.
  2. Angesichts einer gesellschaftlichen Entwicklung mit einem Diskussionsklima, in dem Ausgrenzung, Intoleranz und Rassismus offenbar wieder salonfähig sind, reicht es unserer Meinung nach nicht mehr, sich parteipolitische Neutralität in die Satzung zu schreiben. Wir wollen die Satzung um Werte wie Toleranz, soziales Engagement, Eintreten gegen Rassismus etc. ergänzen. Hierüber möchten wir mit den Abteilungen und den Mitgliedern in den nächsten Monaten in eine Diskussion eintreten.
  3. Wir wollen ergänzend zur Satzungsänderung einen von der nächsten Mitgliederversammlung zu beschließenden Wertekatalog (Vereinscharta) entwickeln, der für den Gesamtverein gilt und auch hierzu mit den Mitgliedern in den nächsten Monaten in eine Diskussion eintreten.
  4. Es muss jedem, der im Zusammenhang mit VfB Veranstaltungen rassistische Äußerungen tätigt oder sonstiges rechtes Gedankengut verbreitet, klar sein, dass seine Reise mit unserem Verein beendet ist. Wir haben die Möglichkeit, über unser Hausrecht auch unbefristete Hausverbote für sämtliche Vereinsanlagen und Veranstaltungen unseres Vereins auszusprechen. Jeder, der auffällig wird, muss damit rechnen, dass wir hiervon Gebrach machen.
  5. Wir wollen Aktive schriftlich auf die Werte des Sports und unseres Vereins verpflichten. Wer diese Werte nicht akzeptiert, kann nicht unser Trikot tragen.

Über die weiteren Schritte werden wir berichten.

Finanzvorstand Andreas Popien führte im zweiten Teil des Vorstandsberichtes durch die Zahlen. Seine Kernaussagen sorgten bei den Mitgliedern für gute Laune: Der Verein arbeitete in der Saison 18/19 insgesamt kostendeckend, die Zahlungsfähigkeit war jederzeit gegeben. Die Lizenzen sowohl für die Regionalliga (ohne Auflagen) als auch für die 3. Liga (mit Auflagen und Bedingungen) hat der VfB erhalten.

Insgesamt blickte man in zufriedene Gesichter der VfB Mitglieder. Schließlich, und das ist im Bewusstsein vieler VfBerInnen immer noch fest verankert, sah die VfB-Welt heute vor exakt sieben Jahren im Schuppen 6 deutlich düsterer aus.

Foto: Agentur 54 Grad

Von Published On: 29. Oktober 2019Kategorien: 1. Herren, Allgemein, Soziales
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