Ohne Punkte im Gepäck musste unsere Mannschaft am Sonntag die Heimreise vom FC St. Pauli II antreten. Vor 1.350 Zuschauern in Norderstedt, von denen rund 1.000 aus Lübeck kamen, war die 1:2-Niederlage gemessen an den Torchancen unverdient. Es war die erste Rückrundenniederlage nach zuvor sieben ungeschlagenen Partien.

Ohne Kapitän Tommy Grupe (Muskelfaserriss) und Morten Rüdiger (Knöchelverletzung, genaue Untersuchung zu Wochenbeginn) musste Trainer Lukas Pfeiffer auskommen. Der zuvor erkrankte Marius Hauptmann saß wieder auf der Bank. Robin Kölle (nach Gelbsperre), Noah Plume und erstmals Winterneuzugang Janek Sternberg nahmen im Vergleich zum 1:1 gegen Phönix vor gut drei Wochen die freien Plätze in der Startformation ein.

Es entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, in der spielerische Höhepunkte auf beiden Seiten rar gesät waren. Die Spielanteile waren vor der Pause verteilt, beide Mannschaften hatten Phasen, in denen sie etwas mehr vom Spiel hatten. Den Unterschied bis zur Pause machten vor allem die Standardsituationen aus. Insbesondere die von Tarik Gözüsirin getretenen Ecken stellten die Gastgeber immer wieder vor große Probleme. Gleich die erste Ecke brachte die erste Großchance: Jannik Löhden verlängerte, Mirko Boland erwischte den Ball nicht richtig, aber Noah Plume zog aus der Drehung ab und traf nur den linken Pfosten (5.). Auch die zweite Ecke war brandgefährlich. Einen Kopfball von Felix Drinkuth wehrte St.-Pauli-Keeper Jhonny Peitzmeier gerade noch ab, der Nachschuss von Plume wurde von einem Verteidiger kurz vor der Linie abgeblockt (13.). St. Pauli hielt das Spiel offen, kam selbst aber nur zu einer Torchance bis zur Pause. Die hatte Robin Müller nach einem Konter, als er frei zum Abschluss kam und den Ball über den herausstürzenden Florian Kirschke lupfte, aber das Tor knapp verfehlte (38.). Gemessen an den Chancen war es also nicht unverdient, dass die dritte brandgefährliche Ecke zur VfB-Pausenführung führte. Florian Egerer köpfte nach der Gözüsirin-Ecke zum 0:1 an die Lattenunterkante (40.).

Im zweiten Abschnitt blieb es zunächst das offene Spiel, in dem beide Mannschaften spielerisch nur Halbchancen zustande brachten. Aus einer schlechten Klärungsaktion des VfB kam St. Pauli zum ziemlich überraschenden Ausgleich. Franz Roggow spielte auf den linken Flügel, wo Elias Saad noch einen Haken schlug und aus spitzem Winkel mit dem rechten Fuß abzog – vom Innenpfosten tropfte der Ball ins Netz (54.). Der VfB baute anschließend aber schnell wieder Druck auf, den St. Pauli für rund 20 Minuten nur kurzzeitig (durch zwei aufeinanderfolgende Ecken) einmal zu unterbrechen wusste. Das Manko des Lübecker Spiels blieb, dass auch in dieser Phase der Dominanz die Chancen vor allem aus Standards resultierten. In dieser Spielphase hatte Löhden die beste Möglichkeit, doch seinen Kopfball nach einer Ecke parierte Peitzmeier gut (69.). Auch bei weiteren ruhenden Bällen brannte es regelmäßig im Strafraum der Hamburger.

Mit der einzigen Tormöglichkeit nach dem Ausgleich kam St. Pauli jedoch zur Führung. Eine stark hereingebrachte Ecke von Alexander Lungwitz köpfte Franz Roggow aus wenigen Metern zum 2:1 ein (81.). Der VfB reagierte, löste die Viererkette auf und stellte Löhden neben den eingewechselten Kimmo Hovi ins Sturmzentrum. Für einen Punkt hätte allein die Nachspielzeit reichen müssen, die noch zwei Großchancen für den VfB erbrachte. Erst zog Plume von der Strafraumgrenze scharf ab, doch Peitzmeier lenkte den platzierten Flachschuss glänzend um den Pfosten (90./+2). Nach der folgenden Ecke kam Hovi zum Kopfball, den Verteidiger Lennart Appe per Kopf auf der Linie klärte. So war die Niederlage am Ende ebenso unglücklich wie auch unverdient, in den kommenden Tagen bis zum Heimspiel gegen Blau-Weiß Lohne am Freitag (20 Uhr) wird der Fokus darauf liegen müssen, auch spielerisch noch mutiger und zielstrebiger aufzutreten. Tabellenführer bleibt unsere Mannschaft trotz dieser Niederlage, nun allerdings punktgleich mit dem Hamburger SV II, der schon ein Spiel mehr als der VfB absolviert hat.

 

FC St. Pauli II: Peitzmeier – Günther, Appe, Beifus, Lungwitz – Jessen (75. Mende), Roggow – Müller (80. Posselt), von Knebel (85. Scheller), Saad (90. Osmanovic) – Ulbricht.

VfB Lübeck: Kirschke – Kölle (63. Hauptmann), Plume, Löhden, Sternberg (67. Thiel) – Egerer – Daube, Gözüsirin, Boland, Farrona Pulido (72. Hovi) – Drinkuth.

SR: Maximilian Nie-Hoegen (Altenlingen).

Zuschauer: 1.350.

Tore: 0:1 Egerer (40.), 1:1 Saad (54.), 2:1 Roggow (81.).

Gelbe Karten: Saad, Günther, Beifus, Ulbricht, Peitzmeier – Löhden, Kölle, Sternberg.

 

Foto: Stephan Russau

Von Published On: 19. März 2023Kategorien: 1. Herren
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