Dass es für den 1. FC Kaiserslautern im April beim Gastspiel auf der Lohmühle (Sa., 14 Uhr) noch um einiges gehen würde, hatte man am Betzenberg erhofft. Allerdings anders als geplant. Statt tief im Abstiegskampf wollten die „Roten Teufel“ gerne um den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga mitspielen. Dafür hatte man in Kaiserslautern trotz der im Vorjahr beantragten Insolvenz, die inzwischen erfolgreich abgeschlossen wurde, gut investiert. 14 externe Zugänge stehen auf der Einkaufsliste der Pfälzer in dieser Saison, und diese kommen ganz überwiegend aus dem oberen Regal des Profifußballs.

Gut angekommen bei der Konkurrenz ist diese Personalpolitik, die auch mit durchaus guten Gehältern einhergeht, allerdings nicht – was zuletzt unter anderem Dynamo Dresdens Sportchef Ralf Becker in mehreren Medien kritisch anmerkte. Formal ist an der FCK-Vorgehensweise nichts auszusetzen – glücklich ist sie angesichts der Tatsache, dass im abgewickelten Insolvenzverfahren auch Vereine auf ihnen zustehende Ablösezahlungen verzichten mussten, allerdings nicht. Immerhin ist ein Teil der aktuellen Investitionen durch Verkäufe von Leistungsträgern refinanziert worden. So erbrachten die Abgänge von Torwart Lennart Grill (Bayer Leverkusen), Christian Kühlwetter und Florian Pick (zum 1. FC Heidenheim) sowie Timmy Thiele (Viktoria Köln) mehr als 3,7 Millionen Euro an Ablöseeinnahmen.

Zur Ruhe kam der FCK in dieser Saison allerdings trotz der Investitionen in namhafte Erst- und Zweitliga-Akteure wie Tim Rieder, Felix Götze (beide FC Augsburg), Adam Hlousek (Viktoria Pilsen), Marlon Ritter (SC Paderborn 07), Jean Zimmer (Fortuna Düsseldorf), Marvin Pourié (Karlsruher SC), Kenny Prince Redondo (SpVgg Greuther Fürth), Anas Ouahim (SV Sandhausen), Nachwuchstalenten aus dem Profibereich wie Marvin Senger (FC St. Pauli) und Daniel Hanslik (Holstein Kiel, zuvor Regionalliga-Torschützenkönig beim VfL Wolfsburg II) oder Leistungsträger anderer Drittligisten wie Marius Kleinsorge (SV Meppen) oder Alexander Winkler (SpVgg Unterhaching) nicht.

Inzwischen ist mit Marco Antwerpen bereits der dritte Trainer in dieser Saison am Ruder. Bereits nach wenigen Wochen wurde Boris Schommers, unter dem nach zwischenzeitlichem Zittern in der vergangenen Saison der Klassenerhalt gesichert wurde, abgelöst. Grund dafür war der schlechte Saisonstart, in dem der Anspruch, im oberen Drittel mitzumischen, nach zwei Auftaktniederlagen (gegen Dresden und bei Türkgücü) sowie dem unglücklichen DFB-Pokal-Aus gegen Zweitligist Jahn Regensburg schnell aus dem Blickfeld geraten war. Unter seinem Nachfolger, dem Luxemburger Jeff Saibene (zuvor in Ingolstadt tätig), gelang jedoch keine dauerhafte Stabilisierung auf höherem Niveau. Erst am 9. Spieltag gab es beim 2:1 in Zwickau überhaupt den ersten Saisonerfolg, ansonsten waren die Lauterer als Unentschieden-Könige bekannt. So musste auch der frühere Bielefelder bereits nach wenigen Monaten seinen Hut nehmen: Am 30. Januar wurde er nach einer 0:1-Heimniederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden beurlaubt.

Unter seinem Nachfolger Marco Antwerpen, der in der Vorsaison Eintracht Braunschweig in die 2. Bundesliga geführt hatte und anschließend kurze Zeit beim Zweitligisten Würzburger Kickers tätig war, kam aber auch keine Konstanz in die Leistungen der Pfälzer. Auf einen 2:0-Sieg im Derby bei Waldhof Mannheim im ersten Spiel unter dem neuen Coach folgten gleich wieder fünf Spiele ohne dreifachen Punktgewinn – eine Serie, die erst in der vergangenen Woche beim 3:1 gegen den Halleschen FC beendet wurde. Am Mittwoch wäre im Nachholspiel gegen den FSV Zwickau fast ein weiterer Erfolg (und damit erstmals zwei Siege in Folge) hinzugekommen, als die Lauterer mit 2:1 durch Treffer von Philip Hercher und einem Eigentor der Sachsen führten, aber in Unterzahl in der Nachspielzeit noch den 2:2-Ausgleich kassierten und damit weiterhin drei Punkte hinter den Nicht-Abstiegsplätzen rangieren.

Der FCK stellt nach fünf Toren in zwei Spielen nun jedoch nicht mehr den schwächsten Angriff der 3. Liga. Von den aktuell 31 Treffern erzielte Marvin Pourié, der bei Liverpool und Schalke ausgebildet wurde und in Dänemark, Belgien und Russland schon Erstliga-Luft schnupperte, allein neun und ist damit aktuell der beste Torschütze des FCK. Je vier Treffer gingen auf das Konto von Kenny Prince Redondo und Marlon Ritter, dreimal waren Hendrick Zuck und Philipp Hercher erfolgreich. Dauerbrenner im Team des FCK ist Torhüter Avdo Spahic, der mit Ausnahme eines Spiels (wegen einer Sperre) in jeder Partie auf dem Feld stand.

Von Published On: 9. April 2021Kategorien: 1. Herren
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