Wenn ein Drittligist in dieser Saison bundesweit in aller Munde ist, dann ist dies unser Gegner vom kommenden Samstag (14 Uhr), der 1. FC Saarbrücken. Das hat jedoch weniger mit der 3. Liga zu tun. Der aktuelle Tabellenelfte sorgte an anderer Stelle für Furore. In zehn Tagen, am 12. März, stehen die Blau-Schwarzen im Viertelfinale des DFB-Pokals, wo Bundesligist Borussia Mönchengladbach der Gegner sein wird.

Dass diese Partie längst hätte ausgetragen sein sollen, ist die eine Geschichte, die bundesweit mit dem FCS in Verbindung gebracht wird. Diese ist nicht unbedingt positiv, aber nicht durch den Verein verschuldet. Das noch quasi brandneue Ludwigsparkstadion, erst während der Saison 2020/21 nach langer Umbauphase wiedereröffnet, verfügt nicht über eine funktionierende Drainage.  So gab es in der städtischen Arena bereits witterungsbedingte Spielausfälle gegen den MSV Duisburg und die SpVgg Unterhaching, einen Spielabbruch wegen überfluteten Rasens gegen Dynamo Dresden und aus gleichem Grund eben die kurzfristige Absage des Pokalspiels gegen Mönchengladbach. Besserung ist zumindest im Sommer durch die Stadt Saarbrücken versprochen.

Deutlich positivere Schlagzeilen schrieb das Team mit seinem Weg in das Viertelfinale. Zweitligist Karlsruher SC (2:1), Rekordmeister Bayern München (2:1) und Bundesligist Eintracht Frankfurt (2:0) wurden in dieser Saison im DFB-Pokal ausgeschaltet. Insbesondere der Sieg über den FC Bayern am 1. November durch einen späten Konter, den Marcel Gaus mit dem entscheidenden Treffer abschloss, brachte den 1. FC Saarbrücken tagelang in den bundesweiten Fokus.

Dort war das einstige Bundesliga-Gründungsmitglied (insgesamt verbrachte der FCS fünf Jahre im Oberhaus, zuletzt 1992/93), 1943 und 1952 sogar Deutscher Vizemeister, lange nicht zu finden gewesen. 2020 war das Team nach sechs Jahren Viertklassigkeit in die 3. Liga zurückgekehrt. In der 2. Bundesliga war Saarbrücken zuletzt 2005/06 vertreten, zwei Jahre später allerdings auch für ein Jahr nur fünftklassig. Bereits 2019/20 sorgte der FCS zudem im DFB-Pokal für Aufsehen, als man als erster Viertligist das Halbfinale erreichte.

In der Liga ist die Rückkehr in die 2. Bundesliga das mehr oder weniger klar formulierte Ziel des Vereins. Entsprechend ist der Tabellenstand als aktueller Elfter nicht das, was sich die Saarländer in dieser Saison erhofft haben – auch wenn bei einem Sieg im verbleibenden Nachholspiel (gegen Unterhaching) der Abstand auf Relegationsplatz drei nur noch sechs Punkte betragen würde. Dass die Mannschaft nicht näher dran ist, hat in erster Linie mit vielen Unentschieden zu tun. Zwölfmal teilten sich die Saarbrücken die Punkte mit ihrem Gegner, und deshalb ist die herausragende Zahl von nur fünf Niederlagen (einzig Spitzenreiter Regensburg verlor seltener) eher ein Muster ohne  allzu großen Wert. Im bisherigen Saisonverlauf fällt ansonsten auf, dass die Saarbrücker an guten Tagen eine ganz hohe Hürde darstellten. So kassierten bislang Arminia Bielefeld (2:6), der SC Freiburg II (0:4) und Viktoria Köln (2:5) hohe Heimpleiten gegen die Saarländer. Zuletzt gab es im Rückspiel gegen die Bielefelder im Ludwigspark aber nur ein 1:1. Aus den sechs Spielen des Jahres 2024 stehen bislang zwei Siege (insgesamt neun Punkte) zu Buche.

Die Saarbrücker verfügen über einen ausgeglichen besetzten Kader, in dem – sofern alle Spieler fit sind – auch zahlreiche namhafte Drittliga-Akteure keinen Stammplatz innehaben. Zuletzt fehlten mit den Angreifern Patrick Schmidt (Rückkehrer aus Ingolstadt) und Sebastian Jacob sowie Mittelfeldspieler Richard Neudecker (zuvor u.a. TSV 1860, FC St. Pauli) drei Akteure langfristig.

In den Vordergrund spielten sich bislang vor allem Stürmer Kai Brünker und der junge Luca Kerber. Der aus Magdeburg gekommene Brünker erzielte mit bislang zehn Saisontreffern die meisten, der 21-jährige Kerber erkämpfte sich im namhaft besetzten Mittelfeld einen Stammplatz. Das Eigengewächs wird bereits mit Zweitligist 1. FC Nürnberg in Verbindung gebracht. Brünker und Kerber waren mit ihren Toren auch verantwortlich für den 2:0-Erfolg im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Frankfurt.

An das Hinspiel im Saarbrücker Ludwigspark hat der VfB gute wie auch schlechte Erinnerungen. Die gute ist, dass die damalige Defensivtaktik gut aufging und die Saarländer trotz einer deutlichen Feldüberlegenheit lange Zeit nur wenige klare Tormöglichkeiten erspielten. Jannik Löhden hatte zudem mit einem Kopfball nach einer Ecke die 1:0-Führung für den VfB besorgt. Allerdings kassierte der VfB mit der letzten Aktion der Partie noch den 1:1-Ausgleich, als Amine Naifi eine Ecke direkt verwandelte – was vermutlich auch nur deshalb gelang, weil VfB-Keeper Philipp Klewin sich unmittelbar zuvor einen Jochbeinbruch zugezogen hatte und das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft war. So kam das insgesamt gerechte 1:1 damals auf sehr bittere Art und Weise für den VfB zustande.

 

 

Von Published On: 29. Februar 2024Kategorien: 1. Herren
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