Eine unangenehme Auswärtsaufgabe wartet am kommenden Samstag (14 Uhr) auf unsere Mannschaft. Beim Heider SV trifft der VfB zwar auf ein Team, das sportlich eher als Außenseiter in der Regionalliga gilt. Doch die Dithmarscher schaffen es insbesondere auf dem heimischen engen Platz an der Meldorfer Straße, oft auch unterstützt von einer größeren Zuschauermenge, immer wieder, auch favorisierten Gegnern ein Bein zu stellen. Vor allem junge Mannschaften (wie unsere) tun sich bei der Heider Spielweise und den schwierigen Rahmenbedingungen regelmäßig schwer. In diesem Jahr hat der „kleine HSV“ so dem aktuellen Spitzenreiter Holstein Kiel II mit 2:1 die erste Niederlage beigebracht. Außerdem zog auch die U23 des FC St. Pauli in Heide den Kürzeren. Für unsere Mannschaft wird es also darum gehen, mit der richtigen Einstellung zu Werke zu gehen – Schönheitspreise sind in Heide selten zu gewinnen.
Das ist schon historisch so: Der Traditionsverein aus Heide, der zwei Jahre lang (1956/57 und 1960/61) auch der erstklassigen Oberliga Nord angehörte, ist für kerniges Auftreten bekannt – dabei allerdings immer sympathisch und nie unsportlich. Für diese Tugenden stand auch Willi Gerdau, Heides Fußballidol früherer Jahre – er war der einzige Spieler eines Vereins aus Schleswig-Holstein, der es nach 1945 zu einem A-Länderspiel-Einsatz brachte. Entsprechend tat sich auch der VfB auch in diesen Jahren an der Meldorfer Straße regelmäßig schwer. Erst im zehnten Punktspiel in Heide feierte der VfB 1972 den ersten Sieg. Zuletzt gab es im Aufstiegsjahr allerdings ein 4:0 – auch dieses Spiel stand aber bis Mitte der zweiten Hälfte auf des Messers Schneide.
Und auch wenn manche Experten behaupten, dass die Dithmarscher ohne die Corona-Unterbrechungen in den beiden vergangenen Spielzeiten, in denen das Team zum Zeitpunkt des Abbruchs in starker Abstiegsgefahr schwebte, womöglich auch abgestiegen wären, kann das nicht darüber hinweg täuschen, dass die Schwarz-Weißen um den sachlichen und sympathischen Trainer Sönke Beiroth mit bescheidenen Mitteln seit Jahren sportlich sehr gute Arbeit leisten. Die Regional-Auswahl von der Westküste wird inzwischen hier und da auch mit externen Kräften verstärkt. So kamen in diesem Sommer Torwart Raphael Bartell aus der U19 von Hertha BSC oder der quirlige Emanuel Adou aus der A-Jugend des Hamburger SV. Die beiden erfahrensten Neuen sind aber auch in diesem Jahr in der weiteren Umgebung beheimatet. Offensivgestalter Fabian Arndt, der in Kiel in die 3. Liga und in Flensburg in die Regionalliga hineingeschnuppert hatte, kam aus Husum und ist in Nordfriesland zu Hause. Der kräftige Verteidiger-Hüne Patrick Storb spielte zwar zuletzt für Energie Cottbus und zuvor jahrelang im Nachwuchs des Hamburger SV, ist jedoch gebürtig von der Westküste, nämlich Wackener.
Diese Neuen müssen aber immerhin auch den Abgang von zwei Stammkräften auffangen. So kehrte Allrounder Jan Wansiedler im Sommer zu Holstein Kiel II zurück. US-Boy Sean Vinberg kickt inzwischen für unseren Stadtrivalen 1. FC Phönix.
In der vergangenen Woche unterlagen die Heider beim Titelfavoriten SC Weiche Flensburg 08 mit 1:3 – das Spiel war allerdings bis zum dritten Flensburger Tor in der Nachspielzeit spannend. Erfolgreichste Torschützen der Dithmarscher sind aktuell Fabian Arndt und der aus dem Nachwuchs von Holstein Kiel in seine Heimat zurückgekehrte Angreifer Oke Paulsen mit je drei Treffern. Mit zwei Siegen und fünf Niederlagen stehen die Dithmarscher aktuell auf dem 10. Tabellenplatz der Nord-Staffel.
Foto: Heider SV
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